Großinvestoren im Fokus
Fidelity Digital Assets: Krypto-Assets für Hedgefonds und Family Offices
Fidelity Investments, das mehr als 7,2 Billionen US-Dollar an Kundenvermögen verwaltet, kündigte am Montag eine neue und eigenständige Gesellschaft namens Fidelity Digital Assets an. Das Tochterunternehmen wird die Verwahrung von Kryptowährungen übernehmen und an mehreren Börsen für Investoren, wie Hedgefonds und Family Offices, Geschäfte tätigen.
"Unser Ziel ist es, digitale Assets wie Bitcoin für Investoren zugänglicher zu machen", sagte Abigail Johnson, Chairman und CEO von Fidelity Investments. Und Tom Jessop, Leiter von Fidelity Digital Assets, sagte: "Die Gründung von Fidelity Digital Assets ist der erste Schritt in einer langfristigen Vision zur Schaffung einer Full-Service-Plattform für digitale Assets".
Zusätzlich zur Speicherung von Kryptowährungen wird Fidelity Digital Assets eine bestehende interne Crossing-Engine und einen sogenannten Smart Order Router für die Handelsausführung verwenden. Dieser Order Router ermöglicht es institutionellen Kunden von Fidelity, Trades für Bitcoin, Ether und andere digitalen Vermögenswerte an verschiedenen Marktplätzen auszuführen.
Es gibt durchaus ein steigendes Interesse seitens einiger Unternehmen der Finanzindustrie, von der Krypto-Manie zu profitieren, so "FT". Die Chicago Mercantile Exchange und Cboe Global Markets, zwei große Börsengruppen, haben Bitcoin-Futures eingeführt. Jedoch hat der allmähliche Eintritt des Wall Street-Establishments wenig dazu beigetragen, die Volatilität am Kryptomarkt einzudämmen: Die durchschnittliche Volatilität von Bitcoin in diesem Jahr ist mehr als fünfmal so hoch wie die durchschnittliche Volatilität des US-Aktienmarktes, so "FT".
Während Coinbase und andere Kryptowährungsplattformen in erster Linie für Kleinanleger gedacht sind, sagte Fidelity, dass die neue Tochtergesellschaft den anspruchsvolleren institutionellen Investoren in diesem Bereich helfen würde, indem er den Handel und die sichere Lagerung von Kryptowährungswerten unterstützt. Fidelity hat circa 27 Millionen Kunden und gibt 2,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr für Technologie aus.
Ein großes Thema für Fidelity ist Sicherheit. Bis Ende Juni 2018 waren laut dem "State of Blockchain Report 2018" von CoinDesk 1,6 Milliarden US-Dollar in Kryptowährung von Kunden gestohlen worden. Aus diesem Grund setzt Fidelity bei den Krypto-Assets für die ausschließlich institutionellen Anleger auf das sogenannte "Cold Storage", bei dem die Kryptowährung offline geschaltet wird, sowie mehrstufige Cyber-Kontrollen, unter anderem Sicherheitsprotokolle, die unter Nutzung der Sicherheitsprinzipien von Fidelity aus anderen Bereichen des Unternehmens entwickelt wurden.
Trotz eines Preisverfalls bei den Kryptowährungen und Nachrichten über Hacks und Betrug, wächst die Akzeptanz von Kryptowährungen bei den klassischen Finanzinstituten und Großanlegern. Yales bekannter Chief Investment Officer, David Swensen, hat in zwei Fonds investiert, die sich mit Krypto-Währungen befassen. Andere Stiftungen - für die Harvard University, die Stanford University, das Dartmouth College, das Massachusetts Institute of Technology und die University of North Carolina - haben Berichten zufolge auch Investitionen in mindestens einem Kryptowährungsfonds vorgenommen.
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Somit hat Fidelity einen guten Zeitpunkt für sein neues Unternehmen gewählt. Fidelity Digital Assets startet mit rund 100 Mitarbeitern am Hauptsitz in Boston und ist dabei, seine ersten Kunden zu betreuen. Irgendwann Anfang 2019 soll der Service auf dem Markt "allgemein verfügbar" sein.
Quellen: