Röttgen begrüßt Angebot für längere Übergangsphase bei Brexit
BERLIN/KÖLN (dpa-AFX) - Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen hat das Angebot der EU-Kommission begrüßt, die Brexit-Übergangsphase zu verlängern. "Die EU muss kompromissbereiter und pragmatischer werden", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses am Mittwoch im "ARD-Morgenmagazin". "Ein ungeordneter Brexit wäre eine Katastrophe."
Medienberichten zufolge hatte sich der Brexit-Unterhändler Michel Barnier in Brüssel offen dafür gezeigt, die Übergangsphase um ein Jahr zu verlängern. Bisher sollte dieser Zeitraum, in dem sich für Bürger und Unternehmen noch nichts ändert, auf das Jahr 2020 begrenzt sein.
Es sei im europäischen Interesse, den Briten die Freiheiten des EU-Binnenmarktes weiterhin zu gewähren, da es dann auch keine Zollgrenze brauche, sagte Röttgen. Das Risiko, dass andere EU-Länder dem Beispiel Großbritanniens folgen könnten, sieht er nicht gegeben: "Es gibt kein europäisches Land, das den verrückten Weg nachvollziehen möchte. Alle wissen, dass es vorteilhafter ist, in der EU zu bleiben."
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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wies am Mittwoch im Deutschlandfunk darauf hin, dass eine Verlängerung der Übergangsphase nichts am Druck auf die laufenden Verhandlungen ändere: Nur wenn EU und Großbritannien sich bis Dezember auf einen Deal einigten, könne die Übergangsphase überhaupt Anfang 2020 beginnen. Für Asselborn ist klar: "Der Ball liegt bei Großbritannien."/swe/DP/mis