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    Börsen-Zeitung  394  0 Kommentare Wertvernichtung, Kommentar zu Bayer von Annette Becker

    Frankfurt (ots) - Knapp 30 Mrd. Euro an Marktkapitalisierung sind
    verpufft, seit ein Geschworenengericht in den USA die Bayer-Tochter
    Monsanto im August im ersten Glyphosat-Prozess zur
    Schadenersatzzahlung von 289 Mill. Dollar verdonnert hat. Allein am
    Dienstag gab der Dax-Wert erneut um mehr als 10 Prozent nach, obwohl
    das Gericht die Strafzahlung um mehr als 200 Mill. Dollar
    verringerte. Denn die schlechte Nachricht aus San Francisco lautet:
    Das Urteil im ersten Glyphosat-Prozess, in dem es um den
    Kausalzusammenhang zwischen dem Unkrautvernichter Glyphosat und
    Krebserkrankungen bei Anwendern des Herbizids geht, hat im Kern
    Bestand.

    Die jüngste Entscheidung des Gerichts ist auch deswegen
    aufsehenerregend, weil dieselbe Richterin vor nicht einmal zwei
    Wochen eine völlig andere Bewertung in der Causa abgegeben hatte. Vor
    der Anhörung der Parteien hatte sie signalisiert, den
    Strafschadenersatz aufzuheben und den Prozess vielleicht sogar neu
    aufzurollen.

    Davon ist jetzt keine Rede mehr. Vielmehr wurde die Strafzahlung
     von 250 Mill. Dollar, die Monsanto respektive Bayer zusätzlich zur
    Entschädigung von 39 Mill. Dollar aufgebrummt bekam, nur als in der
    Höhe nicht gerechtfertigt kassiert. Die Argumentationslinie von
    Bayer, nach der soundsoviele Studien die Unbedenklichkeit von
    Glyphosat bei sachgerechter Anwendung bescheinigen, hat bei Gericht
    offensichtlich nicht überzeugt.

    Natürlich ist damit noch kein Nachweis erbracht, dass Glyphosat
    tatsächlich Krebs verursachen kann. Auch ist das letzte Wort in dem
    Prozess noch nicht gesprochen, hat Bayer doch sogleich Berufung gegen
    die Entscheidung angekündigt. Zudem ist das Urteil kein Präjudiz für
    weitere Verfahren. Dennoch verschlägt einem allein die Anzahl der
    Klagen den Atem: Ende August sprach Bayer von 8700 anhängigen Klagen.
    Denn multipliziert mit der auf 78,6 Mill. Dollar verringerten
    Schadenersatzsumme ergeben sich 680 Mrd. Dollar. Das ist fast zehnmal
    so viel, wie Bayer jetzt noch auf die Waage bringt.

    Und noch ein Zahlenvergleich, der aufhorchen lässt: Für Monsanto
    zahlte Bayer im Sommer umgerechnet 55 Mrd. Euro (inklusive Schulden),
    an der Börse bringen die Leverkusener dagegen nur noch gut 63 Mrd.
    Euro auf die Waage, obwohl Bayer das Eigenkapital zur Finanzierung
    der Übernahme um 9 Mrd. Euro aufstockte. Die Wertvernichtung ist
    beispiellos. Eigentlich wollte Bayer mit der Monsanto-Übernahme in
    puncto Wertschaffung alles bisher da gewesene in den Schatten
    stellen.

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