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    Börsen-Zeitung  363  0 Kommentare Weg, Kommentar zur DWS von Jan Schrader

    Frankfurt (ots) - John Cryan: weg. Marcus Schenck: weg. Kim
    Hammonds: weg. John Gibbons: weg. Nun wird die Liste der allein in
    diesem Jahr geschassten und entflohenen Führungskräfte im Konzern der
    Deutschen Bank noch länger: Nicolas Moreau, CEO der im März an die
    Börse gebrachten Fondstochter DWS, verlässt zum Jahresende die
    Gesellschaft. Und was sagt Paul Achleitner, Aufsichtsratschef der
    Deutschen Bank dazu? "Wir danken Nicolas Moreau nicht nur für die
    wichtigen Impulse, die er der Bank insgesamt sowie speziell dem
    Assetmanagement gegeben hat. Unter seiner Führung wurde die DWS
    erfolgreich an die Börse gebracht und die Grundlage für einen
    Wachstumskurs gelegt." Und für diese Leistung wird Moreau also vom
    Hof gejagt? Wer es glaubt, wird selig!

    Die Nachricht kommt nur einen Tag, nachdem die DWS Geschäftszahlen
    für das dritte Quartal vorgelegt hat. Nach wiederholten
    Nettomittelabflüssen zeigte sich Moreau zuversichtlich, den so
    wichtigen Fondsabsatz rasch wieder in Schwung bringen zu können. Der
    Manager hatte dabei durchaus Argumente auf seiner Seite: neue
    Produkte, Kooperationen mit der Investmentfirma Tikehau und dem
    Versicherer Generali, erste Vorboten einer Erholung bei zuletzt
    angeschlagenen Flaggschiffprodukten. Auch stark sinkende Kosten
    konnte die DWS als Erfolg verbuchen. Jetzt aber weiß jeder, was
    bislang nur eine Ahnung war: Die Konzernmutter Deutsche Bank hat
    selbst kein Vertrauen mehr in die Führung der DWS und glaubt offenbar
    auch nicht an die am Mittwoch aufgetischte Geschichte.

    Wer aber soll künftig noch den Worten des Managements trauen
    können, wenn Führungskräfte in dieser Rate entlassen und verjagt
    werden? Das Signal ist fatal.

    Natürlich ist der Befund korrekt, dass die DWS schon lange immer
    wieder Probleme hat. Ein wiederholter Umbau hat dem Assetmanager
    nicht gut getan. Mittelabflüsse lassen sich nicht nur mit
    dem Branchentrend erklären und auch nicht allein mit dem schlechten
    Ruf der Konzernmutter. Seit dem Börsengang der DWS fiel der Kurs
    deutlich ab. Es ist verständlich, dass Management und Aufsichtsrat in
    den Doppeltürmen nervös sind. Doch die permanenten Wechsel - auch der
    bekannten Fondsmanager Tim Albrecht und Henning Gebhardt, die bei
    Berenberg anheuerten - vermitteln ein Bild innerer Unruhe und
    zerstören Glaubwürdigkeit. Achleitner erklärt, "überzeugt" von der
    "Erfolgsgeschichte" zu sein, die nun unter Moreaus Nachfolger Asoka
    Wöhrmann fortgesetzt werde. Wer soll das noch glauben? Auch das
    Vertrauen ist weg.

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