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    Kanada  45353  0 Kommentare Nach Cannabis-Legalisierung nun großes Blutbad und weitere Überraschungen

    Es ist gut anderthalb Wochen her, dass in Kanada Cannabis für den Freizeitkonsum legal erworben werden kann. Innerhalb weniger Tage waren bei vielen Verkaufsstellen die Produkte vergriffen. Ein begrenztes Angebot ist meist nur wenige Stunden verfügbar.

    Wer in Kanada Cannabis für den Freizeitkonsum erwerben möchte, der könnte vor verschlossenen Türen oder leeren Regalen stehen. In Ontario sind Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde eingegangen. Scheinbar kommt es sowohl in den Geschäften als auch beim Online-Versand zu erheblichen Verzögerungen. Allan Rewak, der Geschäftsführer des Cannabis Council of Canada, bestätigte, dass die Nachfrage insgesamt überwältigend war.

    Bei vielen Läden war der Bestand innerhalb weniger Tage ausverkauft. Auch haben die Einzelhändler große Probleme die Regale wieder aufzufüllen, denn die Produzenten können nicht so schnell liefern oder es wird nur eine Teilmenge geliefert. Darüber hinaus können die Bestände nicht unter den Filialen einfach getauscht/umgelagert werden.

    Letzte Woche kündigte der Cannabis-Einzelhändler der Provinz Quebec, Quebec Cannabis Corp. an, dass er seine 12 Filialen zwischen Montag und Mittwoch schließen werde, bis sich die Produktknappheit stabilisiert habe. Mit diesen Engpässen hatte niemand gerechnet.

    Auf der anderen Seite gibt es auch zahlreiche Unternehmensgründungen. So plant Mark Spears eine 225 Hektar große ehemalige Pferdefarm in der Nähe von Burnstown, südöstlich von Renfrew, in einen sogenannten "Canna-Tourismus"-Komplex umzuwandeln. Dort will der 34-jährige bis 2020 mehr als 100.000 Cannabispflanzen anbauen und mit den Touristen Workshops zum Anbau und Kochen mit Marihuana durchführen. Hierfür gründete Spears im vergangenen November die Burnstown Farms Cannabis Company und sammelte bei einer ersten Finanzierungsrunde im April 2018 bereits 2,88 Millionen US-Dollar ein.

    Zu den bekanntesten Produzenten des Ottawa Valley gehört jedoch Canopy Growth. Weitere Unternehmen, die ein Anbau in Gewächshäusern planen, sind LiveWell Foods Canada, Fleurish Cannabis und CannabisCo. Besonders spannend und womöglich auch nachhaltig ist die Idee von CannabisCo, denn man will Cannabis in der ehemaligen Nestlé-Kaffeefabrik in Chesterville anbauen. Oftmals soll jedoch auf ehemaligen Gemüsefarmen neue Marihuanabetriebe entstehen.

    Aktuell versuchen die Produzenten nun mehr Pflanzen anzubauen, um die Nachfrage zu befriedigen - nachdem sie den anfänglichen Bestand verkauft haben. Es wird für die nächsten Monate mit weiteren Lieferengpässen gerechnet. Sobald jedoch im Laufe der nächsten zwei Jahre weitere große Cannabisproduktionsanlagen in Betrieb gehen, rechnet James Burnes, CEO der Nova Cannabis Muttergesellschaft Alcanna, damit, dass der kanadische Markt überversorgt sein könnte. In den ersten fünf Tagen hatte Alcanna, der Cannabis-Produzent und betreiber von fünf Nova Cannabis-Stores in Alberta rund 1,3 Millionen US-Dollar verdient.

    Anleger erleben derzeit im Cannabissektor eine teilweise starke Korrektur und Blutbad - an der Börse von Toronto und New York. Cannabis-ETFs und Aktien gaben gestern um 10-30 Prozent - vor dem Hintergrund einer starken weltweiten Finanzmarktkorrektur - nach. Der Horizons Marijuana Life Sciences ETF (HMMJ) fiel um mehr als zehn Prozent und näherte sich dem stärksten eintägigen Rückgang in seiner Geschichte. Die größten Akteure des Sektors verzeichneten alle zweistellige Kursrückgänge, wobei die Aktien von Aphria, Tilray, Canopy Growth und Aurora Cannabis zwischen 14 Prozent und 17 Prozent verloren. Jason Zandberg von PI Financial Corp. sagte: "Dies ist nicht der erste branchenweite Ausverkauf auf dem Cannabismarkt - wir haben seit 2016 drei weitere ähnliche Ausverkäufe gesehen".

    Trotzdem ist der Markt weiterhin als dynamisch zu bewerten und es ergeben sich Chance für Investoren. So plant Hexo, ein Cannabisproduzent der bislang unter dem Radar des Pot-Stock-Rausches geflogen ist, sein Listing an der NYSE. Damit würde das Unternehmen den Big-Playern Canopy Growth und Aurora Cannabis folgen. Zentrales Ziel seiner Notierung an der New Yorker Börse besteht darin, weitere globale Investoren anzuziehen. Hexo kann einen Liefervertrag mit Kanadas zweitgrößter Provinz und ein Joint Ventures mit Molson Coors Brewing Co. zur Entwicklung von pot-infundierten Getränken vorweisen.

    In den kommenden Jahren wird es in den Industrienationen erstmals zu einer umfangreichen Auseinandersetzung mit Cannabis-Produkten kommen. Es geht um die Auswirkung auf ganz unterschiedliche Lebensbereiche. Neben dem Medizinalcannabis und Cannabis-infudierten Lebensmitteln geht es auch um den Einsatz im "Liebensleben" und Forschungen zur geschlechtsspezifischen Verarbeitung/Wirkung von Cannabis.       

    Quellen:

    Edmonton Journal

    Global News

    OttawaCitizen

    Financial Post

    The Globe and Mail

    Science Daily

    Bustle




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