OTS
Procedera Consult GmbH / Umfrage: Jeder dritten Bank drohen BaFin-Sanktionen
Umfrage: Jeder dritten Bank drohen BaFin-Sanktionen Berlin (ots) - 35 Prozent der Banken in Deutschland verfügen über lückenhaft dokumentierte Abläufe. In jedem dritten Institut sind die
Verantwortlichkeiten zudem nicht eindeutig geregelt. Damit verstoßen die Geldhäuser gegen die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk). In solchen Fällen kann die Bankenaufsicht
(BaFin) Bußgelder verhängen und Nacharbeiten fordern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Procedera Consult. Befragt wurden 104 Fach- und Führungskräfte aus der Bankbranche.
Probleme bereitet den Banken auch eine unzureichende Software-Unterstützung, um Prozesse zu dokumentieren und zu steuern. Fast 40 Prozent beklagen, dass die IT zu wenig Hilfestellungen bietet, um
diese Aufgaben angemessen zu erfüllen. Das ist gefährlich, da den Banken dadurch der Überblick fehlt über die internen Abläufe. Dabei schreibt die MaRisk ausdrücklich vor, dass alle
Geschäftsaktivitäten schriftlich festgehalten und als Organisationsrichtlinien allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden müssen (MaRisk AT 5). "Wer bei der Dokumentation schlampt, geht ein hohes
Risiko ein", warnt Gisbert Beckmann, Geschäftsführer bei Procedera Consult. "Zu den Bußgeldern kommen häufig eng gesetzt Fristen hinzu, um festgestellte Mängel zu beheben."
Insgesamt kommt das Prozessmanagement vieler Banken schlecht weg. Nur knapp die Hälfte der Befragten ist mit dem aktuellen Stand zufrieden. Nachholbedarf besteht besonders darin, Prozesse zu
visualisieren. 57 Prozent vergeben in diesem Bereich die Schulnote 3 oder schlechter. 51 Prozent bemängeln zudem, dass sich die Prozesse nur schwer anpassen lassen. Das gilt besonders für
abteilungsübergreifende Abläufe, an denen mehr als nur eine Stelle beteiligt ist. Schuld daran sind neben technischen Unzulänglichkeiten aber auch fehlende Standards. Nur 58 Prozent sind bei der
Standardisierung gut oder sehr gut aufgestellt. "Die Banken müssen endlich mental den Schalter umlegen", so Gisbert Beckmann. "Wer das Prozessmanagement ordentlich aufstellt, erfüllt viele
regulatorischen Anforderungen quasi im Vorbeigehen."
Der Experte für Bankorganisation empfiehlt, Kompetenzen für das Prozessmanagement in einer eigenständigen Abteilung zu bündeln. "In der Praxis arbeiten diejenigen Institute am besten, die
methodische Standards wie BPMN beherrschen und anwenden, um die Prozesse zu modellieren", erklärt Beckmann. "Eine methodisch gut ausgebildete Bankorganisation, die übergreifend die Fachbereiche
steuert, zahlt sich sehr schnell aus, weil sie Insellösungen verhindert und dazu beiträgt, das noch immer in vielen Häusern vorherrschende Silodenken aufzubrechen."
Über die Studie
Im April und Mai 2018 hat Procedera Consult 104 Fach- und Führungskräfte aus der Bankbranche online zum Stand des Prozessmanagements befragt. Die Befragten stammen aus Instituten mit einer
Bilanzsumme von mehr als 10 Mrd. Euro (8 Prozent), 5 bis 10 Mrd. Euro (33 Prozent), 1 bis 5 Mrd. Euro (50 Prozent) sowie weniger als 1 Mrd. Euro (9 Prozent). Sie arbeiten in den Abteilungen IT,
Kundenservice, Kreditwesen, Vertrieb, Controlling, Interne Revision und Bankorganisation.
Über Procedera Consult
Lesen Sie auch
Procedera ist eine auf Organisationsfragen spezialisierte Unternehmensberatung für Banken und Sparkassen. Seit 2008 unterstützt das Unternehmen fachlich und technisch Organisationsbereiche von
Kreditinstituten im Prozessmanagement sowie der Umsetzung regulatorischer Anforderungen. Die Markterfahrung bei der Analyse und Überarbeitung von Organisationshandbüchern reicht bis 1988 zurück.
Als Umsetzungsberater beschäftigt Procedera Fachspezialisten, die zuvor selbst jahrelang Organisationsthemen auf Institutsseite verantwortet haben.
OTS: Procedera Consult GmbH
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/104119 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_104119.rss2
Pressekontakt:
Procedera Consult GmbH
Alexandra Heck
alexandra.heck@procedera.de
Tel.: +49 30 86008220
Emser Platz 2
10719 Berlin