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    Anleihen-Kolumne  363  0 Kommentare Hochzinsanleihen – wenn Wunsch auf Wirklichkeit trifft

    Kolumne des Asset Management Teams der Steubing AG:

    Die letzten Wochen waren an den Aktienmärkten durch starke Turbulenzen geprägt. Darüber ist in der Öffentlichkeit das Thema Anleihen ein bisschen aus dem Fokus gerückt. Aber auch hier konnten interessante Entwicklungen beobachtet werden. Während Aktienemittenten die Marktentwicklungen mit großem Unbehagen betrachtet haben, und sich selber für ihren Mut ein IPO zu wagen, auf die Schulter klopften – zumeist kurz bevor sie es dann doch absagen mussten – sind die unruhigen Zeiten bei den Anleiheemittenten, insbesondere im Hochzinsbereich, noch nicht angekommen.

    Risikoaufschläge bei Hochzinsanleihen nehmen signifikant zu

    Im Hochzinsbereich möchte zumindest ein Teil der KMU – bevor die Stimmung an den Kapitalmärkten völlig umkippt – noch einmal Anleihen platzieren und zwar mit sehr niedrigen Kupons. Dabei wird von den Unternehmen die Spreadentwicklung in diesem Jahr völlig ausgeblendet. Die Mehrzahl möchte ohne ein verbessertes oder sogar ohne Rating den gleichen niedrigen Kupon wie vor einem Jahr aufrufen. Dabei hat sich der iTraxx xover um 3% und der iBoxx HY um mehr als 14% erhöht. Der iBoxx HY US ist von April 2018 bis November 2018 gar um mehr als 36% gestiegen. Generell keine guten Voraussetzungen für den Anleihenmarkt Ende des Jahres 2018. Wenn die Welt verrückt spielt, verlangt der Markt eben eine höhere Risikoentlohnung. Handelskriege, vorangetrieben durch amerikanischen Protektionismus, die Angst vor dem Auseinanderbrechen der EU mit all seinen Konsequenzen, der wie auch immer ausgestaltete Brexit und die nicht nachhaltige risikoreiche Haushaltspolitik der italienischen Regierung, sind die Auslöser dieser Unsicherheit.

    Wunsch trifft Realität

    Diese Marktsituation scheint bei Anleiheemittenten aus dem KMU-Segment wohl noch nicht gekommen zu sein. Ansonsten ließe sich nicht erklären, wie Unternehmen Kupons zwischen 4% und 5% anbieten. Ende Oktober musste der Autozulieferer Paragon eine Anleihe abblasen, die einen Kupon zwischen 4,25% und 4,75% angeboten hatte. „Die Konditionen der Anleihe hätten ziemlich genau jener Anleihe entsprochen, die Paragon problemlos im Sommer 2017 hatte platzieren können. Und Paragon hat mit der Tochtergesellschaft eine E-Auto-Story zu bieten und keine schlechteren Verschuldungsrelationen.“ (FAZ, Dr. Martin Hock, 24.10.2018) Auf den ersten Blick sieht es also so aus, als wenn alles gleich geblieben wäre. Dabei wird aber häufig vergessen, dass sich aufgrund von exogenen Einflüssen die Spreads drastisch erhöht haben und die Investoren die höhere Risikoentlohnung einfordern.

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