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     2196  0 Kommentare Tauchstation - Seite 2



    Der Euro knickte vor der gestrigen Greenspan-Rede ein und läuft jetzt auf den seit März 2002 bestehenden Aufwärtstrend bei gegenwärtig rund 1,18 zu. Die Devisenmärkte scheinen sich zu sorgen, dass Greenspan eine baldige Zinserhöhung in Aussicht stellt. Das stärkte den Dollar und bringt auch den Goldpreis unter Druck.

    Die TimePattern-Prognose des Währungsverhältnisses Euro-Dollar ist nach einem Euro-Long-Signal und dessen Revision am folgenden Tage wieder in Extension verfallen. Modellintern bedeutet das, dass der zuletzt gesehene Trend überdehnt wird. Anders ausgedrückt, läuft die tatsächliche Preisentwicklung dem nachhaltig zuwider, was das Computermodell aus der Kursentwicklung extrahiert hat. Dieser Zustand war in der jüngeren Vergangenheit häufig zu beobachten. Von dem Szenario eines deutlich erstarkenden Euro hatte sich die Prognose am 8. April verabschiedet, als die Marke von 1,22 kurz übersprungen, aber nicht gehalten werden konnte. Jetzt liegt das Kursziel noch zwischen 1,22 und 1,23.

    Fundamental betrachtet, gibt es für einen auf dem jetzt erreichten Niveau weiter erstarkenden Dollar wenig gute Gründe. Angesichts der wachsenden Schwierigkeiten im Irak, der enormen Verschuldung, Inflationsindizien und möglichem Ungemach an der Immobilienfront bleibt für mich als Erklärung, dass „mächtige Kräfte“ den Bestand des geschilderten Aufwärtstrends testen wollen. Das Zinsargument hat in meinen Augen nur dann wirkliche Schlagkraft, wenn der Zeitpunkt einer US-Leitzinserhöhung nahe wäre und gleichzeitig die Leitzinsen im Euro-Raum weiter sinken.

    Die TimePattern haben im Frühindikator SOX bereits am 8. April ein Short-Signal generiert. Der NDX war sogar zwei Tage früher dran. Sein seinerzeit nur schwach ausgebildetes Short-Signal wurde mit dem gestrigen Kursverfall deutlich verstärkt. Auch im S&P 500 erscheint jetzt ein entsprechendes Signal – allerdings rückwirkend, weil so auf der Prognoseseite der TimePatternAnalysis (noch) nicht erwartet. Um entsprechend zu handeln, sollte auf jeden Fall abgewartet werden, wie sich die Märkte am oben dargestellten kritischen Level verhalten.

    Die relative Schwäche des Technologiebereichs zählt aus meiner Sicht zu den wichtigsten Indizien, die auf eine umfassendere Korrektur an den Aktienbörsen hindeuten. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Divergenzen, die zur Vorsicht mahnen.
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    Klaus Singer
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    Tauchstation - Seite 2 Die US-Indices tauchten gestern spät unter, dafür aber umso heftiger. US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats die Gefahr einer Deflation angesichts des zuletzt beobachteten Preisanstiegs …