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     725  0 Kommentare INFLATION: DER LAUTLOSE WOHLSTANDSKILLER

    von Andreas Tögel

    Nach dem obligaten Säbelgerassel der österreichischen Gewerkschaft haben die Arbeitgeber der Metallbranche letztlich eingelenkt, und am Ende einer deutlich über der Inflationsrate liegenden Lohnsteigerung zugestimmt. Die Beamten wurden in ihrer Lohnrunde ebenfalls gut bedient (+2,76%). Und die Verhandlungen über die Erhöhung der Eisenbahnerlöhne haben für die Arbeitnehmerseite mit deutlich mehr als drei Prozent plus ein noch erfreulicheres Ergebnis gebracht. Im Land der Hämmer in geschützten Werkstätten zu werken, rentiert sich – trotz der in Kreisen der Beamtenschaft auf alarmierende Weise grassierenden Arbeitsunfähigkeit in Folge des Burnout-Syndroms. Der Schreiber dieser Zeilen hat daher bereits den unumstößlichen Entschluss gefasst, im nächsten Leben ebenfalls bei der Bundesbahn anzuheuern und dortselbst eine Karriere als Betriebsrat anzustreben.

    Hauptnutznießer bei allen Lohnrunden waren und sind indes in keinem Fall die Arbeitnehmer. Es ist vielmehr der Fiskus, was den meisten Zeitgenossen gar nicht erst ins Bewusstsein dringt. Dass die Netto-Reallöhne in der Alpenrepublik deshalb seit Jahren kaum von Fleck kommen, weil sich der Staat nämlich zumindest die Hälfte davon aneignet (dieses unschöne Phänomen hört auf den Namen „kalte Progression“ und ist dem Hineinwachsen in höhere Steuerprogressionsstufen geschuldet), wird kaum diskutiert. Immerhin sind Österreich bisher wenigstens Streikorgien erspart geblieben, wie man sie zum Beispiel aus Frankreich kennt.

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    Ungemach droht aber ohnehin nicht von der Arbeitskampffront, sondern aus einer Ecke, der ebenso wenig mediale Aufmerksamkeit zuteil wird wie der kalten Progression: Es geht um die Inflation. Amtlich ausgewiesen wird für das laufende Jahr derzeit ein Wert von rund 2,2 Prozent. Das von der EZB angepeilte „Inflationsziel“ wird heuer somit bereits um ein Zehntel überschritten. Dennoch läuten keine Alarmglocken, denn Inflation, so versichern uns die nationalökonomisch versierten Fachleute unermüdlich, sei „alternativlos“ notwendig, um eine Deflation zu verhindern. Ende der Durchsage.

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    --> Mises Institut Jahreskonferenz 2019 <-- Im Oktober 2012 gegründet, ist das Ludwig von Mises Institut Deutschland nach Ludwig von Mises (1881-1973), einem der wohl bedeutendsten Ökonomen und Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts, benannt. Ludwig von Mises hat bahnbrechende und zeitlose Beiträge zum systematischen Studium in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft verfasst. Vor allem hat er die wissenschaftstheoretische Begründung für das System der freien Märkte, das auf unbedingter Achtung des Privateigentums aufgebaut ist, geliefert und staatliche Einmischung in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben als kontraproduktiv entlarvt und zurückgewiesen. Mises‘ Lehren und Erkenntnisse sind heute weitgehend aus den Lehrplänen der Universitäten verschwunden. Das Ludwig von Mises Institut Deutschland hat es sich zum Ziel erklärt, wissenschaftliche Arbeiten in der Tradition von Ludwig von Mises zu fördern und zu verbreiten. Webseite: misesde.org
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    INFLATION: DER LAUTLOSE WOHLSTANDSKILLER Der Niedergang des Mittelstandes

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