Salami-Crash und Bärenmarkt? - Seite 2
Eine längst vorhersehbare Entwicklung
Werfen Sie dazu einfach auch noch einmal einen Blick auf die Börse-Intern vom 23. November. Schon damals war anhand der Detaildaten zu den Einkaufsmanagerindizes auszumachen, dass sich die Verlangsamung des Wachstumstempos fortsetzen werde. Bei den deutschen Unternehmen stagnierte der Auftragseingang und der Auftragsbestand war sogar schon gesunken. In der Eurozone wurde beim Auftragseingang der zweite Rückgang in Folge und das niedrigste Plus seit Anfang 2015 verzeichnete. Und die Auftragsbestände nahmen nur noch mit der niedrigsten Rate seit zwei Jahren zu. Die Auftragsbücher der US-Unternehmen hatten sich im November mit dem niedrigsten Tempo seit Dezember 2017 gefüllt.
Verfrühtes Ausrufen eines Bärenmarktes
Niemand, vor allem kein Experte, sollte sich vor diesem Hintergrund also von den aktuellen Entwicklungen überrascht zeigen. Aber es gibt auch keinen Grund, nun plötzlich den Teufel an die Wand zu malen. Denn selbst ein sinkendes Wachstumstempo bedeutet letztlich immer noch Wachstum. Und daher ist ein längerfristiger Bärenmarkt, also ein Markt mit anhaltend fallenden Kursen, nach dem aktuellen Stand der Daten insbesondere in den USA noch eher unwahrscheinlich. Die Wertung, der US-Aktienmarkt befände sich bereits in einem Bärenmarkt, kommt also sowohl charttechnisch als auch fundamental betrachtet deutlich zu früh.
Bislang wurden lediglich die Korrekturziele erreicht
Stattdessen nähern sich die Bewertungskennzahlen, wie von uns längst erwartet und beschrieben, durch die sinkenden Kurse einfach nur wieder einem Niveau an, welches bei sinkenden Wachstumsraten der Gewinne (siehe u.a. Börse-Intern vom 6. November) fair ist. Wir sehen also aus meiner Sicht bislang lediglich eine Korrektur, deren mögliches Ausmaß ich aus bewertungstechnischer Sicht schon vor Monaten mit locker 10 % bis 15 % beziffert hatte.
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In der Börse-Intern vom 8. August war zum Beispiel zu lesen: „Würde der S&P 500 quasi von heute auf morgen um 12,7 % korrigieren, hätte sein 12-Monats-KGV den 10-Jahres-Durchschnitt erreicht. Und der S&P 500 […] würde mit einem Punktestand von rund 2.500 Zählern ziemlich genau auf den Wachstumstrend der Gewinne je Aktie (dunkle Linie) zurückfallen.“ Gestern hat der S&P 500 dieses Niveau mit im Tief 2.530 Punkten ziemlich genau erreicht. Vom Hoch bei 2.940,91 Punkten hat er damit um rund 14 % korrigiert.