Wertpapiermärkte
Hochdividendenwerte - Der Königsweg zur Kapitalrente!
Geldanlagen mit hohen und stabilen Barrenditen sowie quartalsweisen oder gar monatlichen Ausschüttungen sind ein wirksamer Hebel für ein automatisiertes, lebenslanges und regelmäßiges Kapitaleinkommen. Diese sogenannten Hochdivi-dendenwerte ebnen auch Durchschnittsverdienern einen gangbaren Weg zur fi-nanziellen Unabhängigkeit. Und das deutlich vor dem Renteneintrittsalter.
Als Heimatmarktneigung, englisch „Home Bias“, bezeichnet die Verhaltensökonomie die Tendenz von Investoren, auf heimische Geldanlagen ein überproportional starkes Augenmerk zu legen. Das gilt nicht nur für einzelne Wertpapiere, sondern auch ganze Anlageklassen. Wer hier einmal über den Tellerrand schaut stellt schnell fest, dass die internationalen Finanzmärkte weitaus mehr zu bieten haben als Aktien und Anleihen.
Hochdividendenwerte, im Englischen unter dem Oberbegriff „high-yield stocks“ zusammengefasst, sind so eine Gattung. Und hierzulande kaum jemandem ein Begriff, noch nicht einmal in einschlägigen Bankerkreisen. Selbst ihr bekanntester Vertreter fristet hierzulande ein Schattendasein. Zumindest legt dies das Ergebnis einer Gemeinschaftsstudie von AXA Investment Managers und TNS Infratest aus dem Jahr 2013 nah. Ganze 93 Prozent der Befragten konnten demnach mit dem Begriff „REIT“ (siehe unten) nichts anfangen.
Eigenvorsorge versus Sozialversicherung
Gehörig mit dazu beitragen dürfte, frei nach Wilhelm Röpke, die Eigenverantwortung beraubende und Abhängigkeit schaffende „komfortable Stallfütterung“ durch verpflichtende Sozialversicherungen und privilegierte Assekuranzen. In diesem Zusammenhang sei an die Absichtserklärung Otto von Bismarcks vor Einführung der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 1891 erinnert, ihre Leistungen würden „auch den gemeinen Mann [lehren], das Reich als eine wohlthätige Institution anzusehen.“ In diesem Klima konnte dann keine breitenwirksame Wertpapierkultur gedeihen. Noch 116 Jahre später äußerte sich der als Weltökonom verklärte ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hierzu wie folgt: „Die Aktie an sich ist ein meinem Gefühl und meinem Denken wenig entsprechendes Instrument. Als Altersvorsorge ist die Aktie unbrauchbar.“
Lesen Sie auch
Ganz anders sieht es da in jenen Ländern aus, in denen finanzielle Eigenvorsorge deutlich größer geschrieben wird. Hier konnten die Börsen ihre historische Kernfunktion ein Stück weit bewahren, vor allem auch deshalb, da Wertpapiere dort traditionell zur Einkommenserzielung respektive Altersvorsorge erworben werden. Tatsächlich zieht sich diese Kernfunktion wie ein roter Faden seit der Antike durch die Finanzgeschichte, wenngleich er durch die fast schon zur Allgemeinbildung gehörenden Manien und Crashs überdeckt wird.