checkAd

     999  0 Kommentare Flächendeckendes 5G mit Auktions-Frequenzen nicht erreichbar

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Mobilfunkfrequenzen, die im Frühjahr für den neuen Mobilfunkstandard 5G versteigert werden, können aus grundlegenden technischen Gründen keine flächendeckende 5G-Versorgung in Deutschland gewährleisten. Darauf hat der Mobilfunkexperte des Digitalverbands Bitkom am Donnerstag im Deutschlandfunk hingewiesen. "Die Frequenzen, die jetzt zur Verfügung gestellt werden, haben keine großen Reichweiten" sagte Nick Kriegeskotte, Bereichsleiter Telekommunikationspolitik beim Bitkom, im DLF. Mit dem Spektrum könnten realistischerweise Entfernungen von einem Kilometer pro Antennenmast überbrückt werden. "Das heißt, man kann damit keine großen Flächen versorgen."

    In der Diskussion um eine schlechte Mobilfunkabdeckung in Deutschland würden viele Probleme in die anstehende Frequenzversteigerung hineinprojiziert, die man mit der Vergabe gar nicht lösen könne, sagte Kriegeskotte. Die dafür nötigen Frequenzen seien teilweise schon 2015 versteigert worden. Problematisch sei es, nun im Nachhinein dafür die Auflagen zu verschärfen. Es sei wirtschaftlich schwierig, die geforderte Versorgung entlang von Landstraßen und Schienen zu realisieren. Dafür wäre eine Verdoppelung der Mobilfunkstandorte nötig.

    Im Frühjahr sollen die neuen Frequenzen für den 5G-Standard versteigert werden, der deutlich schnelleres mobiles Internet ermöglichen soll. Der Standard ist vor allem für die Industrie wichtig, Daten können nahezu in Echtzeit übertragen werden. 5G ist etwa hundert Mal schneller als 4G, die Funkreichweite ist allerdings deutlich geringer.

    Gegen Auflagen zur Flächenabdeckung haben unterdessen die großen Mobilfunkprovider Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Umstritten ist dabei auch die Forderung, dass die Unternehmen ihre Netze in strukturschwachen Regionen auch für Konkurrenten öffnen sollen (Roaming). Solche "Zwangskooperationen" führten aber zu weniger Ausbau, weil sich der Netzausbau für die Provider nicht mehr lohne, sagte Kriegeskotte. Wichtiger sei es, die Genehmigungsverfahren für den Ausbau zu beschleunigen und eine Diskussion über niedrige Frequenzbereiche zu führen, mit denen eine Versorgung in der Fläche möglich sei./gri/DP/mis







    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    Flächendeckendes 5G mit Auktions-Frequenzen nicht erreichbar Die Mobilfunkfrequenzen, die im Frühjahr für den neuen Mobilfunkstandard 5G versteigert werden, können aus grundlegenden technischen Gründen keine flächendeckende 5G-Versorgung in Deutschland gewährleisten. Darauf hat der Mobilfunkexperte des …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer