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    Emden Research  1188  0 Kommentare Nächster Erholungsversuch - Dax vor Trendwende?

    Mit neuem Mut geht’s in den Wochenausklang. Nach abermals herben Verlusten am gestrigen Handelstag präsentiert sich der Dax im frühen Freitaghandel wieder oberhalb von 10.600 Punkten. Zur Stunde kommt der heimische Leitindex wieder etwas zurück, notiert aber bei 10.576 Punkten zuversichtlich stimmende 1,5 Prozent fester. 

    Am Vortag war das Frankfurter Kursbarometer angesichts anhaltender Konjunktursorgen, forciert durch Apple’s gen Süden korrigierte Q4-Umsatzprognose, bei 10.416 Zählern 1,6 Prozent schwächer aus dem Handel gegangen. Die Wall Street schloss die Börsenpforten in der Folge hinter dunkelroten Vorzeichen. So wies der Dow Jones zum Sitzungsende ein Minus von 2,8 Prozent aus. Die Technologiebörse Nasdaq verlor im Sog der Apple-Zahlen gleich 3,4 Prozent.  Umso bemerkenswerter die momentan zu beobachtende Erholung am deutschen Aktienmarkt. 

    Zum einen stützt die Hoffnung auf eine Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China. So kommen bereits nächste Woche Vertreter beider Staaten zu Konsultationen zusammen, um Verhandlungsspielraum für eine mögliche Einigung auszuloten. Zuletzt schwache Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte hatten nochmals verdeutlicht, wie negativ sich der Zollkonflikt auf die Wirtschaftsdynamik der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft auswirkt. Das schwache Weihnachtsgeschäft von Apple hat dies eindrucksvoll bestätigt. Angesichts der Hoffnung auf eine Beilegung des Zollstreits können sich die Börsen in China, Hongkong und Korea den negativen US-Vorgaben entziehen und schließen mit stattlichen Aufschlägen. 

    Zum anderen finden Investoren nun auch hierzulande Preisniveaus vor, die unter einem langfristigen Blickwinkel attraktive Einstiegschancen präsentieren. Aus der massiven Korrekturbewegung resultieren nach dieser Interpretation nun Kursnotierungen, die die zuletzt negativen Nachrichten aus Geldpolitik, Geopolitik und Konjunktur zu einem guten Teil eingepreist haben dürften. Vor diesem Hintergrund finden sich die Aktienmärkte zudem in einer technisch extrem überverkauften Marktlage wieder. 

    Derzeit nutzen kurzfristig wie langfristig orientierte Marktteilnehmer besagte Konstellation und gehen angesichts einer möglichen, wenn auch hochvolatilen Bodenbildung wieder in den Risk-On-Modus. Abzuwarten bleibt jedoch die Nachhaltigkeit der momentan zu beobachtenden Erholungsbewegung. Eine Trendwende ist keinesfalls in trockenen Tüchern. Zuletzt erwiesen sich sämtliche Recovery Moves als lediglich temporäre Gegenbewegungen. Umso gespannter schauen Anleger heute auf die Eröffnung der Wall Street. Schwäche von dieser Seite würde, wie so oft zuletzt gesehen, die hierzulande zu beobachtenden Aufwärtsambitionen zunichtemachen.        
    Im weiteren Tagesverlauf schauen Investoren insbesondere auf US-Konjunkturzahlen von der anderen Seite des Atlantiks. Das Interesse gilt dabei insbesondere dem monatlichen Arbeitsmarktreport. Der Reihe nach fungieren vor allem folgende US-Events als potentielle Impulsgeber: 14:30 Uhr Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft (NFPs), Arbeitslosenquote / 15:45 Uhr Markit PMI Dienstleistungen, Markit PMI Gesamtindex / 16:15 Uhr Rede von Fed-Chef Powell / 17:00 Uhr EIA Rohöl Lagerbestand.    


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    Gregor Kuhn
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    Gregor Kuhn ist Marktanalyst und Mitgründer des Research Portals „Emden Research“. Zuletzt leitete er die Ressorts Public Relations, Research und Education der in München ansässigen Bernstein Bank sowie des börsennotierten Handelshauses IG Group (IG Markets - Germany/Austria). Seit über 12 Jahren im Brokerage- und Wertpapiergeschäft tätig, zeichnet sich der Diplombetriebswirt und zertifizierte Eurex-Händler insbesondere durch seine Expertise in den Bereichen Marktanalysen und Trading börsennotierter Finanzinstrumente aus. Weitere Informationen unter: Emden Research
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    Verfasst von Gregor Kuhn
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