Urteil im Prozess um Waffenlieferungen nach Mexiko erwartet
STUTTGART (dpa-AFX) - Im Prozess um umstrittene Waffentransporte der Rüstungsfirma Heckler & Koch nach Mexiko soll am Donnerstag (9.30 Uhr) ein Urteil fallen. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Verfahren vor dem Stuttgarter Landgericht Haftstrafen für zwei ehemalige Mitarbeiter gefordert. Ein früherer Geschäftsführer, der ebenfalls von den Lieferungen gewusst haben soll, könnte mit einer Bewährungsstrafe davonkommen, wenn das Gericht den Plädoyers der Staatsanwaltschaft folgt. Die Verteidiger plädierten auf Freispruch.
In dem Verfahren geht es um die Frage, wie in den Jahren 2006 bis 2009 mehr als 4500 Sturmgewehre des Typs G36 sowie Maschinenpistolen und Zubehör im Wert von rund 4,1 Millionen Euro in Unruheregionen in Mexiko landen konnten, obwohl sie nicht dorthin hätten geliefert werden dürfen. Insgesamt saßen fünf ehemalige Mitarbeiter auf der Anklagebank. Für einen früheren Geschäftsführer und einen früheren Vertriebsleiter forderte die Staatsanwaltschaft aber Freisprüche.
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Spannend ist auch die Frage, welche finanziellen Folgen sich für Heckler & Koch ergeben. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer Ende Januar gefordert, dass von Heckler & Koch der Kaufpreis für die exportieren Waffen - also 4,1 Millionen Euro - eingezogen werden sollte. Das wäre für das Unternehmen bei einem Jahresumsatz von gut 200 Millionen Euro eine durchaus relevante Summe. Der Anwalt der Firma hält abzüglich der Kosten lediglich 200 000 Euro für angemessen./ang/DP/zb