Aktien Frankfurt
DAX kämpft um die 12.000er Marke - Deutsche Bank wird zum Risiko für den Gesamtmarkt
Wenn US-Präsident Trump sich mit den Demokraten verkracht, wird ein Handelsvertrag mit China unwahrscheinlicher. Die chinesische Seite wiederum hat ihrerseits heute ihre roten Linien bekräftigt. Man werde auf die amerikanischen Forderungen in bestimmten Punkten nicht eingehen.
Dass das Reich der Mitte seinen Technologie- und Softwareunternehmen eine zweijährige Steuerbefreiung einräumt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Weg zu einer Einigung noch ein sehr langer
werden wird. Das impliziert für die Börse dann auch, dass es erst noch einmal schlimmer werden kann, bevor ein Abkommen abgeschlossen wird.
Eine schnelle Lösung des Konflikts, auf die die Investoren hoffen, sieht wahrlich anders aus. Aktienkäufer ziehen sich zurück. Die, die Positionen haben, nehmen Geld vom Tisch. Der Deutsche
Aktienindex hat heute sowohl die charttechnische Unterstützung von 12.026 Punkten als auch die psychologische Barriere von 12.000 Punkten gerissen. Damit hat sich das Bild in der Art eingetrübt,
dass es jetzt erneut zu einem Test der Region um 11.800 Punkten kommen dürfte, wo auch die 200-Tage-Linie liegt.
Die heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland waren zwar nicht der Schock für die Märkte wie noch vor einem Monat. Aber es sind auch nicht die Daten, die irgendetwas von einem
Aufschwung vermuten lassen, auf den die Aktienmärkte so sehnlich warten.
Der Aktienkurs der Deutschen Bank befindet sich im freien Fall. Der einstige Branchenprimus ist an der Börse nur noch 14 Milliarden Euro wert. Darin sieht eine Hälfte einen Übernahmekandidaten. Die
andere Hälfte leitet daraus einen noch weiter fallenden Kurs, Insolvenzgefahren und systemische Risiken ab. Auch wenn Aufsichtsrat und Vorstand heute entlastet wurden, könnte die Börse am Ende
nicht in diesen Genuss kommen. Die Deutsche Bank entwickelt sich zunehmend zum Risiko für den gesamten Finanzmarkt.