Marktstimmung
Anleger-Flucht in "sichere Häfen": Gold, Schweizer Franken und Staatsanleihen
Gold und Anleihen stehen zurzeit weit oben auf dem Einkaufzettel der Anleger. Der Goldpreis, der Kurs des Schweizer Franken gegenüber dem Euro und die Renditen von Staatsanleihen in Deutschland und den USA zeigen eine Fluchtbewegung der Anleger an, so "Reuters".
Die "Antikrisen-Währung" Gold notierte heute bei zeitweise 1323,10 US-Dollar je Feinunze. Damit ist der Preis des Edelmetalls in drei Monaten um plus 2,6 Prozent auf einen Höchststand geklettert. Neben Gold war auch der als "sicher" geltende Schweizer Franken stark gefragt. Der Euro fiel gegenüber der Schweizer Währung auf ein Zwei-Jahres-Tief von 1,1117 Franken.
Bei den zehnjährigen Bundesanleihen fiel die Rendite gestern zeitweise auf ein Rekord-Tief von minus 0,216 Prozent. Parallel dazu fiel die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihen so stark wie seit dem Beginn der Finanzkrise im Oktober 2008 nicht mehr.
US-Treasuries mit einer Laufzeit von zehn Jahren werden inzwischen schlechter verzinst als US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von drei Monaten. Diese sogenannte inverse Zinskurve sei laut "Reuters" inzwischen so stabil wie seit 2007 nicht mehr.
Grund für die Umschichtung in vermeintlich "sichere" Anlageklassen ist die Angst vor einer Eskalation des Handelsstreits der USA mit China und weiteren Staaten. "Für die Weltwirtschaft ist aus dem Gegenwind durch den Handelskonflikt längst ein Sturm geworden", so Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. "Und wenn beide Parteien nicht bald einlenken, kann daraus ein Orkan mit all seinen Folgen werden", meinte Altmann.
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