Ray Dalio meint:
Ohne Reformen des US-Wirtschaftssystems drohen Unruhen
Die Vereinigten Staaten müssen ihr Wirtschaftssystem reformieren, sonst wird es wegen zunehmender Vermögens- und Einkommensungleichheit zu Konflikten zwischen Arm und Reich kommen. Davon ist Milliardär und Hedgefonds-Guru Ray Dalio überzeugt.
Im Interview mit "CBS News" sagte der Gründer des US-amerikanischen Hedgefonds Bridgewater Associates am Sonntag: "Der Kapitalismus muss reformiert werden. Er muss nicht aufgegeben werden. Ähnlich wie ein Flugzeug, Auto oder Schulsystem muss auch er reformiert werden, um besser zu arbeiten".
Als ihn "CBS"-Journalist Bill Whitaker fragt, ob er glaube, dass der US-amerikanische Kapitalismus nicht nachhaltig sei bestätigt er: "Ja, ich glaube, dass er nicht nachhaltig ist. Wir befinden uns an einem Wendepunkt. Wir können ihn gemeinsam oder im Konflikt reformieren". Und weiter: "Sollten wir uns für letztere Option entscheiden, wird es zum Konflikt zwischen Arm und Reich kommen".
Dalio ist nicht der einzige US-Milliardäre, der das Problem der Vermögensungleichheit aufgreift: Berkshire Hathaway-Chef Warren Buffett und Microsoft-Mitbegründer Bill Gates sind ebenfalls davon überzeugt, dass das kapitalistische System der USA reformiert werden müsse, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinander geht.
Seit vielen Jahren nimmt die Ungleichheit von Vermögen und Einkommen in den USA stetig zu. So stieg der Gini-Index der Nettovermögen, mit dem sich Ungleichverteilungen (0= völlig Gleichheit, 1= völlig Ungleichheit) darstellen lassen, von 0,397 im Jahre 1967 auf 0,480 im Jahre 2014. Dies zeigen Daten des United States "Census Bureau". Zum Vergleich: In Norwegen, einem der Länder mit der geringsten Einkommensungleichheit, lag der Gini-Index der Nettovermögen 2015 bei 0,248.
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Autor: Ferdinand Hammer