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    "Waldsterben 2.0"  5700  8 Kommentare Rettet Julia Klöckner den deutschen Nadelholz-Markt?

    Der Klimawandel führt zu einem massiven Waldsterben in Deutschland. Notfällungen führen zu einem Überangebot und sinkenden Holzpreisen. Die Forstwirtschaft fordert Nothilfen vom Staat. Die Politik verspricht einen "Masterplan".

    Die Waldschäden wegen Dürre, Hitze, Waldbränden, Schädlingsgefall und Stürmen wurden im März 2019 auf 114.000 Hektar – eine Fläche deutlich größer als Berlin – geschätzt. Davon entfallen rund 76.000 Hektar auf Privat- und Körperschaftswald und rund 38.000 Hektar auf Staatswald. Dies geht aus einer "Kleinen Anfrage der FDP" zur Situation der Waldschäden in Deutschland hervor.

    "Der deutsche Nadelholz-Markt ist zusammengebrochen"(Georg Schirmbeck)

    Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), erklärte gestern gegenüber der "Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ)": Der Nadelholz-Markt ist "in weiten Bereichen Deutschlands zusammengebrochen". Und weiter: "Die Waldbesitzer resignieren. Manche sind nicht mehr in der Lage, die Räumungskosten zu bezahlen". Er forderte Nothilfen vom Staat. Für das Räumen des Schadholzes würden Haushaltsmittel in Höhe von 20 Euro pro Kubikmeter benötigt.

    Durch Notfällungen ist es in Deutschland zu einem Überangebot an Fichtenholz gekommen, was sich massiv auf die Preise niederschlägt. Seit Anfang 2019 sind die Preise für Fichtenholz von über 90 Euro auf rund 80 Euro je Festmeter (Langholz 25-29 cm Durchmesser) gefallen. Zuletzt war der Holzpreis 2009 so niedrig. Dies zeigen Daten der Webseite "wald-prinz.de".


    Bildquelle: wald-prinz.de

    Klimawandel als Ursache des "Waldsterbens 2.0"

    Experten sehen den Klimawandel als Ursache des jüngsten Waldsterbens. Professor Dr. Ulrich Weihs erklärte gegenüber der "Bild": "Die Klimaerwärmung wirkt sich ganz dramatisch aus. Gesunde und vitale Bäume können sich gegen Schädlinge und Krankheiten wehren. Durch Hitze- und Trockenheitsstress geschwächte Bäume können das nicht. Sie sterben".

    Hubert Weiger, Vorsitzender der Umweltorganisation "BUND", warnt gar von einem "Waldsterben 2.0". Deutsche Nadelholz-Monokulturen seien kaum auf den Klimawandel vorbereitet. Es sei ein flächendeckender Waldumbau hin zu Laubmischwäldern nötig. Dafür werde ein massives Investitionsprogramm von insgesamt 1,5 Milliarden Euro benötigt. Eine Milliarde Euro werde für den Waldumbau benötigt und 500 Millionen Euro zur Unterstützung privater Waldbesitzer, so Weigers Forderung.

    Politik verspricht Hilfe

    Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) forderte bereits Anfang Juli ein massives Aufforstungsprogramm, das sie das" Mehrere-Millionen-Bäume-Programm" nannte. Für September will die Ministerin nun einen nationalen Waldgipfel einberufen. Gegenüber der "Rheinischen Post" erklärte sie: "Unser Wald ist massiv geschädigt. Nur mit vereinten Kräften stemmen wir die Mammutaufgabe, die vor uns liegt, um unseren Wald zu retten".

    Autor: Ferdinand Hammer





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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