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    Achtung - was ist los bei ADVA?  2029  0 Kommentare ADVA: Marge rauf oder Verkauf?

    Kommen wir direkt zur guten Nachricht - den Zahlen von ADVA im 2. Quartal. Der Umsatz expandierte um 7.6 % auf 133.2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf der Ertragsseite hat der Anbieter von offenen Netzlösungen für die Bereitstellung von Cloud- und Mobilfunkdiensten aber eher enttäuscht, auch wenn die Bandbreite der bereinigten EBIT-Marge innerhalb der eigenen Prognosebandbreite zwischen 2 bis 5 % lag. Erreicht hat ADVA in Q2 eine bereinigte EBIT-Marge von 3.3 %.

    Berichtet wurde eine EBIT-Marge von 1.9 % oder 2.5 Mio. Euro. Netto lag der Gewinn in Q2 bei 1.3 Mio. Euro. Für das 1. Halbjahr 2019 errechnet sich immerhin ein Umsatzplus von 7 % auf gut 262 Mio. Euro. Die bereinigte EBIT-Marge liegt im selben Zeitraum bei 2.7 % und die berichtete Marge bei 1.3 %. Das ist angesichts eines Börsenwertes von 350 Mio. Euro schlichtweg zu wenig, zumal in den ersten 6 Monaten des Jahres 2019 auch die Aktivierung von Entwicklungskosten wieder erheblich gestiegen war. Ebenfalls nicht zufrieden kann das Unternehmen mit der Entwicklung der Bruttomargen sein. Diese lagen im 1. Halbjahr bei 34.4 % nach gut 36 % im Vorjahreszeitraum. Wie uns CEO Brian Protiva im Hintergrundgespräch erläutert, sind die Gründe für die schwache Margenentwicklung im 1. Halbjahr 2019 auf 3 wesentliche Punkte zurückzuführen: Ein veränderter Kunden- und Produktmix, der die Bruttomarge unter Druck brachte, was sich aber in den nächsten Monaten wieder stabilisieren sollte. ADVA spürt inzwischen die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen China und USA. Das Unternehmen produziert teilweise im Reich der Mitte und verlagert derzeit diese Produktionsstandorte, um die Auswirkungen von Einfuhrzöllen auf das US-Geschäft zu minimieren. Dadurch entstehen Einmalkosten und höhere Transportkosten, die nicht an Kunden weitergegeben werden können. Und schließlich hat der starke US-Dollar den Ertrag beeinträchtigt. Das Unternehmen kauft im großen Volumen in Dollar ein und verkauft die Produkte größtenteils in Euro.

    Protiva will beim Margendruck zügig gegensteuern und die Kosten senken. “Ich bin nicht zufrieden mit der Margenentwicklung. Wir müssen uns an der Stelle massiv verbessern.” Investoren von ADVA könnten allmählich etwas unruhig werden, da das Unternehmen immer wieder mit Sonderthemen zu kämpfen hat und nicht nachhaltig nach vorne kommt. Die Margenthematik ist alles andere als neu, und das einstige Ziel, eine bereinigte EBIT-Marge von mindestens 10 % zu erreichen, scheint kaum mehr realisierbar zu sein. Wir hatten einst eine Marge von mindestens 6 oder gar 7 % für 2019 erwartet. Das wird ADVA in 2019 nicht erreichen: Zu groß ist der Druck auf die Margen. Protiva bleibt indes bei der eigenen Prognose, in 2019 eine bereinigte EBIT-Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erzielen bei einen Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich.

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    Redaktion Vorstandswoche
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    Achtung - was ist los bei ADVA? ADVA: Marge rauf oder Verkauf? Kommen wir direkt zur guten Nachricht - den Zahlen von ADVA im 2. Quartal. Der Umsatz expandierte um 7.6 % auf 133.2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf der Ertragsseite hat der Anbieter von offenen Netzlösungen für die Bereitstellung von Cloud- und Mobilfunkdiensten aber eher enttäuscht, auch wenn die Bandbreite der bereinigten EBIT-Marge innerhalb der eigenen Prognosebandbreite zwischen 2 bis 5 % lag. Erreicht hat ADVA in Q2 eine bereinigte EBIT-Marge von 3.3 %.

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