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     1971  0 Kommentare Der Wettbewerbs-Zweck heiligt die Schulden-Mittel - Seite 3

    Statt Rückschritt durch Innovationsalarm bitte wieder Vorsprung durch Technik

    Deutschland muss endlich mit Schmackes in seine Vermögenssubstanz, in (digitale) Infrastruktur investieren. Wie bei einem vorsorgenden Eichhörnchen hätte die von der EZB bezahlte Schulden-Happy Hour längst zum konsequenten Aufbau eines konkurrenzfähigen deutschen Weltklassestandorts von Nord nach Süd, von West nach Ost verwendet werden müssen.

    Nur dann kommen die Unternehmen zurück und sorgen für langfristig einkommensstarke Beschäftigung, was zu ordentlichem Wirtschaftswachstum und Steuereinnahmen führt sowie Sozialstaat und Schulden bezahlbar hält. Jeder Balkongärtner weiß doch, dass man nur ernten kann, wenn man vorher gesät und gedüngt hat. Nur hypermoralisierende Gesundbeterei, die wahlpopulistisch jedem Zeitgeist hinterherläuft, ist kein fruchtbarer Nährboden.  

    Man bezeichnet ja auch einen Privatmann oder ein -frau nicht als Hallodri, nur, weil eine Immobilie fremdfinanziert wird. Denn auch das sind gute Schulden, die im Zeitablauf über Tilgung und Inflation abnehmen und denen ein wachsendes Vermögen gegenübersteht. Wer würde denn nicht zugreifen, wenn man mit Baufinanzierungen Geld verdient? 

    Besonders weise wäre es, wenn Deutschland nach dem Vorbild Norwegens oder asiatischer Staaten einen großen staatlichen Zukunftsfonds auflegen und mit guten Schulden bestücken würde, der Unternehmen Starthilfe bei der industriellen Revolution 4.0 leistet. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass nur Amerika und China in der Lage sind, FANGs (Facebook, Amazon, Netflix, Google) und BATs (Baidu, Alibaba, Tencent) hervorzubringen. Wo ist der deutsche Gründergeist, der früher Gottlieb Daimler, Robert Bosch oder Werner von Siemens zu industriellen Großtaten animierte. Und nicht zuletzt, wenn in diesen Fonds auch Anleger investieren könnten, hätte Vater Staat auch noch etwas für die Altersvorsorge getan, die gemäß dem anhaltenden Zins-Armageddon unweigerlich krepieren wird.

    Natürlich weiß ich, dass die parlamentarischen Hürden selbst für gute Schulden hoch sind. Aber sollen uns ideologisches Scheuklappendenken und Bürokratie von der Zukunftsfähigkeit unseres Landes abhalten?

    Manchmal sind Staatsschulden besser als ihr Ruf.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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