Der Franzose geht von Bord
ODDO, BHF Bank, Quirin & ein unbekannter, prominenter Finanzinvestor?
Die französische Privatbankengruppe Oddo ist in den vergangenen Jahren stetig durch Übernahmen gewachsen: Seydler, BHF, Meriten, Natixis Research - die Liste der einverleibten Objekte ist lang. Die daraus erzielten Erfolge sind ausweislich der Oddo-Bilanz gut, aber nicht herausragend. Im Branchenvergleich schneidet Großaktionär Philippe Oddo damit gut ab. In Deutschland kann seine Strategie dabei als opportunistisch und gar nicht Private Banker-like eingestuft werden. Das Nebenwertehaus Seydler war der Anfang und wurde nach zweijährigem Siechtum in den Verkaufsraum gestellt, die BHF-Beteiligung an der Quirin Bank in Berlin nun jüngst geräuschlos entsorgt. Die strategischen Visionen sind selbst für Kenner der Gruppe schwer zu verstehen. Das Ganze sieht eher aus wie ein Hedge-Fonds, der auf Gelegenheiten reagiert, denn die operativ fidele, aktienkurstechnisch jedoch seit Jahren darbende Quirin Bank wäre für die angestaubte und personell zusehends ausblutende BHF-Bank eine Jungbrunnenoption gewesen.
So hat sich nun das Management um den einstigen Neuer Markt-Star Karl Matthäus Schmidt sowie den eher drögen Corporate Finance-Lenker Johannes Eismann einen Teil des 27 % umfassenden Aktienpaketes vom Grundkapital gesichert. Um die weiteren Erwerber, die nicht zum meldepflichtigen Führungskreis der Quirin Bank gehören, ranken sich nun die Gerüchte. Es sollen, so hören wir aus dem Bankumfeld, auch Adressen aus dem Immobiliensektor mit an Bord sein. Bankbeteiligungen sind erst ab 10 % durch die BaFin genehmigungspflichtig und damit transparent. Entsteht bei der Quirin Bank gerade etwas Größeres? Tauchen im Verlauf illustre Akteure oder gar bundesweit bekannte Berliner Finanzinvestoren auf? Die Gerüchteküche brodelt, erstmals seit Jahren ist das Institut in aller Munde. Die Aktie notiert bei dünnen Umsätzen mit 1.52 Euro unterhalb des Oddo-Verkaufspreises von 1.70 Euro. Die Börse hat damit schon eindeutig gesprochen.
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