Amazonas-Brände
Baerbock fordert Stopp des Mercosur-Handelsabkommens
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der Brände im Amazonas fordern die Grünen einen Stopp des Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur, zu dem Brasilien gehört. "Die deutsche Bundesregierung und Europa müssen den Druck auf Brasiliens rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro deutlich erhöhen", sagte Grünen-Chefin Annalena Baerbock der Deutschen Presse-Agentur. "Es gilt, sich in Biarritz beim G7-Gipfel für ein Ende des Mercosur-Abkommens einzusetzen. Das Abkommen muss gestoppt werden." Es widerspreche dem Klimaschutz, erhöhe Agrarexporte aus Brasilien und sorge für weitere Zerstörung des Regenwaldes durch Ausweitung von Weideflächen.
Bei den Waldbränden in Brasilien gehe es nicht allein um eine brasilianische Angelegenheit, sondern die Zukunft der gesamten Menschheit, sagte Baerbock. Der Regenwald Brasiliens sei der weltweit größte Speicher des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2). "Deswegen sollte Deutschland auch seinen derzeitigen Sitz im UN-Sicherheitsrat dafür nutzen, die verheerenden Waldbrände im Amazonas dort zum Thema zu machen", forderte sie. "Der Schutz der dort lebenden Indigenen und das Klima müssen jetzt dringend auf die Agenda."
Lesen Sie auch
Der französische Präsident Emmanuel Macron will die Brände im Amazonasgebiet auf die Agenda des G7-Gipfels in Biarritz setzen, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützt ihn dabei. Zur G7 gehören außer Frankreich auch Deutschland, Italien, Großbritannien, Kanada, die USA und Japan. Der dreitägige Gipfel im südwestfranzösischen Seebad Biarritz beginnt an diesem Samstagabend. Präsidenten Bolsonaro hatte sich Ratschläge aus dem Ausland verbeten und von einer kolonialistischen Denkweise gesprochen./ted/DP/jha