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    Uwe Burkert  5397  1 Kommentar LBBW-Landesbanker warnt: "Währungskrieg ist wie ein Brand – und da gilt..."

    ...rette sich wer kann". Neben teuren Strafzöllen lauert eine weitere Gefahr im Wirtschaftskrieg "USA gegen China": Führende Ökonomen entwerfen beunruhigende Szenarien. Kommt es zu einem Währungskrieg USA-China?

    Uwe Burkert, Chefvolkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ordnet die jüngsten Ereignisse ein: "Das Risiko, dass der internationale Handel mit den USA deutlich geringer ist als die in USD fakturierten Rechnungen, wurde auf dem geldpolitischen Symposium der Fed in Jackson Hole nicht umsonst diskutiert". Burkert sieht eine erhebliche Gefahr in Abwertungswettläufen, die negative Konsequenzen für Anleger haben. Er befürchtet, dass ein Währungskrieg am Ende viele Verlierer schaffen wird.

    Kommt es zum Währungskrieg USA-China?

    "Das Risiko eines Währungskriegs besteht ohne Zweifel", so die prägnante Lageeinschätzung von Sonja Marten, Leiterin Devisenresearch bei der DZ-Bank. Für Martens sieht es so aus, dass Donald Trump bereits von der bisherigen Leitlinie eines starken US-Dollar abgewichen sei und es zu Währungsinterventionen durch den US-Präsidenten kommen könnte, um so "die aus seiner Sicht exzessive Stärke des Dollar zu korrigieren".

    Bei der Deutschen Bank glaubt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden, allerdings nicht an einen Währungskrieg. In seinen Augen sind auch die Effekte auf die US-Wirtschaft durch einen schwächeren US-Dollar nicht Trumps vordringliches Interesse, denn der Wirtschaftsstimulus einer solchen Maßnahme kann zwei bis drei Jahre dauern, so Stephan.

    Dass es ohne eine Richtungsänderung beim US-Dollar nicht geht, davon ist Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), überzeugt. Er erklärt: "Trump kann den Handelskrieg gegen China nicht allein über Importzölle gewinnen. Er braucht dazu einen schwächeren Dollar, was letztlich die Zollspirale in einen Abwertungswettlauf münden lässt".

    China im Feuer?

    Trump Aufregung gegenüber Chinas jüngste fiskalpolitischen Maßnahmen seien nicht nachvollziehbar, denn wie Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, für uns einordnet, seien, vor dem Hintergrund der Zölle, Chinas Eingriffe "eine normale ökonomische Konsequenz". Kater vertritt die These: "Die Chinesen [haben] in der Vergangenheit ihre Währung eher zugunsten der USA 'manipuliert', nämlich gestützt".

    Vor dem Hintergrund der weiteren Zollmaßnahmen, der Exportausfälle und des Kapitalabflusses meint Gunther Westen, Head of Asset Allocation bei ODDO BHF AM, über Chinas nächste Schritte: "Es ist zu erwarten, das klassische Impulse über Fiskal- und Geldpolitik in den nächsten Monaten nochmal aufgestockt werden". Auch Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin bei Helaba, meint: "China könnte als Gegenmaßnahme auf Strafzölle ihre Währung abwerten lassen". Und weiter: "Die USA könnten im Gegenzug ebenfalls am Devisenmarkt intervenieren, wenngleich die Mittel im US-Finanzministerium begrenzt sind".

    Was ist für den europäischen Anleger wichtig?

    Ein Abwertungswettlauf, wie ihn Traud und Burkert geschildert haben, würde die derzeitige Unsicherheit weiter erhöhen. Traud führt konkret aus: "Kompliziert wäre die internationale Allokation: So würden europäische Aktien einerseits unter einer Euro-Aufwertung leiden, da sie die Gewinn schmälern würde, und US-Unternehmen umgekehrt von einem schwächeren US-Dollar profitieren. Andererseits erlitten Anleger aus der Eurozone in dem Fall Währungsverluste mit US-Titeln, so dass der Nettoeffekt unklar bliebe". Somit gibt es keine Entwarnung im Währungs- und Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften der Welt.




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