Trotz Allzeithoch: Goldkauf lohnt sich immer noch
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Gold hat im September sein Allzeithoch erreicht. Trotzdem lohnt sich ein Einstieg in das gelbe Edelmetall immer noch, meint Benjamin Louvet, Fondsmanager Rohstoffe bei OFI Asset Management.
Gold hat mit 1.413,12 Euro pro Unze im September sein aktuelles Allzeithoch erreicht. Und das nicht nur in Euro. Gold hat in mehr als 30 internationalen Währungen historische Höchststände erklommen, darunter in Australischen und Kanadischen Dollar und vielen Schwellenländer-Währungen. In US-Dollar ist die Feinunze, die aktuell bei 1.497,23 Dollar (Stand 19.09.) notiert, noch weit von ihrem Rekordhoch von 1.908,79 Dollar im Jahr 2011 entfernt.
Die Aussichten für Gold sind also glänzend. Solange die Realzinsen niedrig sind, hat der Goldpreis Potenzial weiter zu steigen. Wenn die US-amerikanische Zentralbank die Leitzinsen auf Null senken sollte – wie viele erwarten – dann könnte der Goldpreis sogar noch einmal stark steigen.
Rahmenbedingungen für Institutionelle haben sich geändert
Gold beschert Anlegern weder Dividenden noch Zinsen. Das war der wichtigste Grund, weshalb institutionelle Investoren bis vor einigen Jahren nicht in diese Anlageklasse investiert haben. Denn mit Gold konnten sie im Rahmen ihres Asset Liability Managements nicht ihre Verbindlichkeiten decken. Sie investierten stattdessen beispielsweise in Dividendenaktien oder Anleihen.
Allerdings hat sich die Marktlage inzwischen geändert: Heute gibt es negativ verzinsliche Schuldtitel im Wert von mehr als 17 Billionen US-Dollar. Und selbst einige High-Yield-Unternehmen, die als hochriskant gelten, begeben Schuldtitel mit einem negativen Zins.
In diesem Niedrigzins-Marktumfeld ist Gold ein attraktives Investment. Darin wird sich aus unserer Sicht mittelfristig nicht viel ändern. Denn schon beginnen die Zentralbanken der sich ankündigenden Rezession mit weiteren Zinssenkungen gegenzusteuern. Schließlich sind die großen Industrieländer alle hochverschuldet, weshalb ein Anstieg der Realzinsen untragbar wäre.
Ein Beispiel: Frankreich hat eine Schuldenquote von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Wenn der Realzins nur um ein Prozent stiege, dann würden die Zinsen für diese Schulden zusätzlich ein Prozent des französischen BIP ausmachen.
3 Szenarien
Gold korreliert stark negativ mit dem Niveau der Realzinsen. Das heißt, sinken die Realzinsen, dann wird Gold attraktiver. Dafür gibt es drei Szenarien:
Die Inflation steigt schneller als der Nominalzins
Wegen einer Wirtschafts- oder Finanzkrise senken die Zentralbanken die Zinsen schneller, als die Inflation steigt
Wegen einer politischen oder geo-politischen Krise reduzieren Anleger ihr Risiko, indem sie Aktien verkaufen und Anleihen kaufen – die Nachfrage nach Anleihen treibt den Preis und drückt deren Rendite.
Nur im Falle, dass die Wirtschaft sich schnell erholt und die Zentralbanken wieder in der Lage sind, die Zinsen anzuheben, würden Anleger das Interesse an Gold verlieren.
Über den Autor:
Benjamin Louvet ist Rohstoff-Fondsmanager bei OFI Asset Management. Der von ihm verwaltete, 2012 aufgelegte Fonds "OFI Precious Metals" investiert konstant zu 35 Prozent in Gold und jeweils zu 20 Prozent in Silber, Platin und Palladium. Die restlichen fünf Prozent des Porfolios stecken in Eurodollar (3-Monats-LIBOR).
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Gold hat mit 1.413,12 Euro pro Unze im September sein aktuelles Allzeithoch erreicht. Und das nicht nur in Euro. Gold hat in mehr als 30 internationalen Währungen historische Höchststände erklommen, darunter in Australischen und Kanadischen Dollar und vielen Schwellenländer-Währungen. In US-Dollar ist die Feinunze, die aktuell bei 1.497,23 Dollar (Stand 19.09.) notiert, noch weit von ihrem Rekordhoch von 1.908,79 Dollar im Jahr 2011 entfernt.
Die Aussichten für Gold sind also glänzend. Solange die Realzinsen niedrig sind, hat der Goldpreis Potenzial weiter zu steigen. Wenn die US-amerikanische Zentralbank die Leitzinsen auf Null senken sollte – wie viele erwarten – dann könnte der Goldpreis sogar noch einmal stark steigen.
Rahmenbedingungen für Institutionelle haben sich geändert
Gold beschert Anlegern weder Dividenden noch Zinsen. Das war der wichtigste Grund, weshalb institutionelle Investoren bis vor einigen Jahren nicht in diese Anlageklasse investiert haben. Denn mit Gold konnten sie im Rahmen ihres Asset Liability Managements nicht ihre Verbindlichkeiten decken. Sie investierten stattdessen beispielsweise in Dividendenaktien oder Anleihen.
Allerdings hat sich die Marktlage inzwischen geändert: Heute gibt es negativ verzinsliche Schuldtitel im Wert von mehr als 17 Billionen US-Dollar. Und selbst einige High-Yield-Unternehmen, die als hochriskant gelten, begeben Schuldtitel mit einem negativen Zins.
In diesem Niedrigzins-Marktumfeld ist Gold ein attraktives Investment. Darin wird sich aus unserer Sicht mittelfristig nicht viel ändern. Denn schon beginnen die Zentralbanken der sich ankündigenden Rezession mit weiteren Zinssenkungen gegenzusteuern. Schließlich sind die großen Industrieländer alle hochverschuldet, weshalb ein Anstieg der Realzinsen untragbar wäre.
Ein Beispiel: Frankreich hat eine Schuldenquote von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Wenn der Realzins nur um ein Prozent stiege, dann würden die Zinsen für diese Schulden zusätzlich ein Prozent des französischen BIP ausmachen.
3 Szenarien
Gold korreliert stark negativ mit dem Niveau der Realzinsen. Das heißt, sinken die Realzinsen, dann wird Gold attraktiver. Dafür gibt es drei Szenarien:
Die Inflation steigt schneller als der Nominalzins
Wegen einer Wirtschafts- oder Finanzkrise senken die Zentralbanken die Zinsen schneller, als die Inflation steigt
Wegen einer politischen oder geo-politischen Krise reduzieren Anleger ihr Risiko, indem sie Aktien verkaufen und Anleihen kaufen – die Nachfrage nach Anleihen treibt den Preis und drückt deren Rendite.
Nur im Falle, dass die Wirtschaft sich schnell erholt und die Zentralbanken wieder in der Lage sind, die Zinsen anzuheben, würden Anleger das Interesse an Gold verlieren.
Über den Autor:
Benjamin Louvet ist Rohstoff-Fondsmanager bei OFI Asset Management. Der von ihm verwaltete, 2012 aufgelegte Fonds "OFI Precious Metals" investiert konstant zu 35 Prozent in Gold und jeweils zu 20 Prozent in Silber, Platin und Palladium. Die restlichen fünf Prozent des Porfolios stecken in Eurodollar (3-Monats-LIBOR).
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