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     1779  0 Kommentare Bullen - Respekt vor dem Deckel

    Die amerikanischen Aktien entwickelten sich gestern unterschiedlich. Während die breit gefassten Indices wie Dow und S&P 500 Gewinne mit in den Feierabend nehmen konnten, gaben die Technologie-lastigen Pendants ihre zum Handelsschluss hin ab und landeten in der Verlustzone. Angeführt wurde diese Bewegung vom Halbleiterindex SOX, der fast 2,3 Prozent einbüsste und im Handelsverlauf –wen wundert es- auf einem wichtigen Widerstandsniveau bei rund 473 aufsetzte. Offenbar will sich trotz freundlicher Broker-Einschätzungen in den vergangenen Tagen niemand aus dem Fenster lehnen, bevor heute nach Börsenschluss der Mid-Quarter-Update von Weltmarktführer Intel veröffentlicht wird.

    Stützung gab der zeitweilig fallende Ölpreis und die Aussicht auf „mildernde Umschläge“ durch das heutige OPEC-Treffen. Heute morgen allerdings wird der Rohstoff Nr. 1 wieder teurer - die Futures ziehen.

    Der VIX notiert unentschlossen bei 16 und ist deutlich überkauft. Obwohl die implizite Volatilität, die der „Angstmesser“ anzeigt, recht niedrig ist, bleibt das Put/Call-Verhältnis weiterhin sehr hoch, sein 20-Tage-Durchschnitt markiert mit 1,023 ein neues Allzeit-Hoch. Der TRIN-Index gibt ebenfalls keine neue Auskunft, er wackelt per Schlusskurs in leicht bärischem Terrain dahin, intraday allerdings notierte er deutlich höher und zeigt damit eine negative Marktstruktur an. Dieses Verhalten war in den vergangenen Tagen immer wieder zu beobachten. Alles zusammen genommen, deutet das darauf hin, dass sich die Bären offenbar noch nicht aus ihrer Deckung trauen. Sie verbrennen sich zum Handelsschluss regelmäßig die Finger, indem sie südlich ausgerichtete Positionen wieder eindecken.

    Der Transportindex zeigte gestern eine starke Perfomance und trotzte den Bedenken hinsichtlich hoher Treibstoffpreise auf imposante Art. Der HUI ist an seiner GD200-Linie nach unten abgeprallt. Beim DJ World Basic Materials Index stützt die GD200 umgekehrt den seit Tagen sehr unentschlossenen Kursverlauf, noch dazu an einer kritischen Trendlinie. Da der Index deutlich überkauft ist, ist eine bärische Auflösung wahrscheinlich. Beim Housing-Index herrscht ebenfalls eine temporäre Patt-Situation. Die Marke von rund 370 scheint eine zu starke Hürde, noch dazu beim überkauften Zustand des Immobilien-Aktienbarometers.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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