Bullen - Respekt vor dem Deckel - Seite 2

Drei-Monats-Geld notiert jetzt bei 1,142 Prozent und weist auf eine immer höher werdende Wahrscheinlichkeit eines baldigen Zinsschritts hin. Der Index kommt jetzt in den Bereich, den er zuletzt im März 2003 sah, als die beeindruckende Aktien-Rallye der vergangenen Monate begann. Kaum verwunderlich, dass die weithin beachteten Indices allesamt vor Deckeln in Form von Trendlinien zurückschrecken, die ihre fallenden Hochs aus diesem Jahr verbinden. Anders herum wird aber genauso gut ein Schuh draus: Erstaunlich, dass sie sich angesichts der ganzen Unbill aus Öl, Zins und Terror so stabil halten.

Die nervenzehrende Pattsituation zwischen Bullen und Bären dürfte sich zugunsten der Aktienoptimisten auflösen, wenn der S&P 500 heute oberhalb von 1129 schließt. Auf der Unterseite liefert wohl 1107 das Signal für die Bären, aus ihrer Deckung zu kommen. Solange allerdings das Put-Call-Verhältnis weiterhin auf hohem Niveau verbleibt, erscheint mindestens eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich. Durch Zeitgewinn verbessern sich die Chancen der Bullen gegenwärtig.

Die Prognosen der TimePatternAnalysis bescheinigen den Bullen noch bessere Karten. Allerdings ist das Aufwärtspotenzial zeitlich und preislich beschränkt. Die bald einsetzende Abwärtsbewegung wird von den TimePattern in den einzelnen Segmenten der Aktienwelt recht unterschiedlich gesehen. Der marktbreite S&P 500 scheint stärker betroffen als Technologie-lastige Indices.

Die Prognosen hinsichtlich der Rendite der zehnjährigen TBonds, sowie des Ölpreises zeigen jetzt nur noch sehr begrenztes Potenzial nach unten. Ihre Wendepunkte korrelieren recht gut mit dem Einsatz der Korrektur/Konsolidierung bei Aktien.

Die Lage beim Euro wird von den TimePattern weiterhin als durchwachsen angesehen. Bullische Kursmuster überwiegen, sie konnten sich zuletzt auch noch weiter durchsetzen. Die Diagnosefunktion zeigt an, dass Energie angesammelt wird für einen länger anhaltenden Kursschub. Aktuell wird ein abwärts gerichtetes Trendsignal gemeldet. Das kurzfristige Abwärtspotenzial hat sich auch gestern weiter vergrößert. Ich plane, in den nächsten Tagen in temporäre Schwäche hinein eine mittelfristige Long-Position aufzubauen.

Der nächste mittelfristige Move beim Gold dürfte nach unten gehen. Als Ziel sehen die TimePattern aktuell die Region von 370 an, die bis August erreicht werden könnte. Vorher könnte noch ein Anlauf auf die Marke von 400 anstehen.

Setzt man den Ist-Zustand und die Prognosen in ein gemeinsames Bild, so löst sich die Pattsituation zwischen Bullen und Bären anscheinend zwar kurzfristig und kurzzeitig zugunsten der Aktienoptimisten auf. Danach aber bleibt offenbar die zuletzte gesehene Seitwärtsbewegung in einer breiten Range weiter erhalten. Tendenziell sehen dabei Technologiewerte besser aus als der breite Markt.

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