Türkische E-SUV-Offensive
Erdoğans E-Automarke TOGG: Türkischer Tesla-Killer oder Luftnummer? – Das sagen Experten
Die Türkei plant die Etablierung einer eigenen Elektroauto-Marke. Sie heißt TOGG („Türkiye'nin Otomobili Girişim Grubu"= Türkische Automobil-Unternehmensgruppe) und besteht aus einem Konsortium aus fünf türkischen Firmen. Bereits 2022 soll der erste Elektro-SUV von TOGG mit bis zu 406 PS und einer maximalen Reichweite von 500 km vom Band laufen, berichte Auto Bild am Montag. Doch kann TOGG tatsächlich etablierten E-Autobauern wie Tesla Konkurrenz machen?
Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, erklärte exklusiv gegenüber wallstreet:online: „Der TOGG wird kein Selbstläufer sein. Auch in der Türkei müssen erst die Kompetenzen entwickelt werden, um ein E-Auto erfolgreich in Masse zu produzieren. Das wird wohl auch hier länger dauern als geplant und der TOGG kommt zu einer Zeit, in der es bereits einen großen Wettbewerb von Elektrofahrzeugen auf dem Markt geben wird. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss sich der TOGG nicht nur in der Türkei, sondern auch in den internationalen Märkten verkaufen. Die Chancen stehen daher eher schlecht, dass das Experiment gelingt.“
Ähnlich sieht dies auch Autopapst Ferdinand Dudenhöffer. Exklusiv gegenüber wallstreet:online erklärte der renommierte Automobilexperte der Universität Duisburg-Essen: „Nach meiner Einschätzung wird es kein ökonomischer Erfolg. Es ist eher Propaganda. Der Friedhof ist voll von Versuchen, neue Automarken zu etablieren – Apple, Borgward, Byton, Dyson, FaradayFuture, eGo, Streetscooter, Quoros. Der einzige wirkliche Erfolg ist Tesla mit Elon Musk. Und der Grund liegt in der wahnsinnigen Innovationsfähigkeit. Mit welchen Innovationen soll die türkische Marke TOGG denn punkten?“
TOGG ist ein Prestige-Projekt des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan: Seine Regierung will das Projekt innerhalb der nächsten 13 Jahren mit umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro (22 Milliarden Lira) unterstützen, berichtet die ARD. Langfristig sollen fünf Modelle auf den Markt kommen. Ziel ist es, 175.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr herzustellen.
Erdoğan persönlich präsentierte Ende Dezember 2019 zwei E-Auto-Prototypen von TOGG: einen Elektro-SUV und eine batterieelektrische Limousine. Er erklärte bei der feierlichen Autopräsentation im nordwesttürkischen Gebzec laut ARD: „Durch dieses Automobil, dessen gewerbliche Rechte komplett uns gehören werden, wird die Welt eine neue wettbewerbsfähige türkische Marke kennenlernen. Alle strategischen Entscheidungen bezüglich dieser Marke wird die Türkei selber treffen. Unsere Ideen werden von unseren Ingenieuren umgesetzt. Für keinen Schritt müssen wir uns um Lizenzen oder Genehmigungen sorgen. Alle technologischen Eigenschaften werden wir selbst bestimmen.“
„C-SUV“ laute der Arbeitstitel des ersten Elektro-SUV von TOGG, berichtet die Auto Bild. Er soll in zwei Versionen angeboten werden: Einer Basisversion mit Heckantrieb und 203 PS sowie
einer Premium-Allradversion mit 406 PS. Geplant seien zudem zwei verschiedenen Batteriekapazitäten: Eine soll eine Reichweite von 300 Kilometer bieten, die andere sogar 500 Kilometer. Preise wurden
bisher nicht genannt.
Autor: Ferdinand Hammer
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