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     116  0 Kommentare Angebot an Arbeitskräften künftig ausschlaggebend für Arbeitsmarkt

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der Mangel an Arbeitskräften wird einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge in den nächsten 20 Jahren den Arbeitsmarkt in Deutschland definieren. Während in Süddeutschland und den Stadtstaaten Berlin und Hamburg weiter ein Wachstum der Beschäftigung zu verzeichnen sei, werde es vor allem in Ostdeutschland wegen der schrumpfenden Bevölkerung zu Engpässen kommen - und damit letztlich auch zu wirtschaftlichen Problemen.

    "Der limitierende Faktor ist nicht mehr die Arbeitslosigkeit, sondern das Arbeitskräfteangebot", sagte Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereiches Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen beim IAB. Die Studien wurden in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung und der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung erarbeitet.

    Schlusslicht bei der Arbeitskräfteentwicklung ist der Projektion zufolge Sachsen-Anhalt, aber auch das Saarland im Westen Deutschlands hat große Probleme.

    Die entscheidende Frage sei, wie sich die schrumpfende Bevölkerungszahl in Deutschland auf den Arbeitsmarkt auswirke. Der technologische Wandel werde dazu führen, dass auf dem Stellenmarkt auch Jobs wegfielen, sagte Weber. An anderer Stelle werde dies ausgeglichen. "Unter dem Strich gibt es nicht weniger Beschäftigung, aber große Umbrüche. Die wollen erst einmal gemeistert sein", sagte der Professor. Gelinge das Management dieser Prozesse nicht, drohe stellenweise zusätzliche Arbeitslosigkeit.

    Auf eine Schrumpfung der Bevölkerungszahl folge normalerweise eine Schrumpfung der Bautätigkeit - weniger Wohnraum werde benötigt. In der Automobilbranche fielen Jobs dem Abschied vom Verbrennungsmotor zum Opfer. "Die auf den Verbrenner ausgerichtete Zulieferindustrie ist volkswirtschaftlich bedeutsamer als der Ausstieg aus der Braunkohle", sagte Weber.

    Insgesamt nimmt die Bedeutung des produzierenden Gewerbes in allen Bundesländern an Bedeutung ab. Soziale Dienstleisstungsberufe,etwa in der Pflege, nehmen deutlich zu. In diesem Bereich gebe es mit Ausnahme von Berlin in allen Bundesländern bereits Fachkräfte-Engpässe./dm/DP/eas





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