Einmal werden wir noch wach...

Nach einem gemischten Handelsverlauf endeten der Dow Jones und der S&P 500 im Minus, der NDX brachte ein zartes Plus zustande. Belastend wirkten negative Nachrichten aus dem Hause 3M, das laufende Quartal betreffend. Zudem gab es einen neuen Anschlag auf Pipelines im Irak, was neue Befürchtungen auslöste, die OPEC könne die geplante Produktionssteigerung nicht umsetzen. Demzufolge stieg der Ölpreis weiter. Wal-Mart stützte etwas mit der Zusicherung, die Umsatzprognose für Juli einhalten zu können. Darüber hinaus aber war der Tag gekennzeichnet vom Warten, ... nicht auf Godot, sondern auf Fed-Chef Greenspan. Er wird heute und morgen vor Senat und Kongress zur Verfassung von Bankensystem und Wirtschaft sprechen. Das wird den Markt bewegen. Darauf spricht der Titel dieses Beitrags an.

Ich hatte vor Tagen für den S&P 500 als Wendepunkt seine 200-Tage-Linie bei gegenwärtig gut 1094 ausgerufen. Der Index drehte zwei Punkte darüber und formte einen Doji Star. Das Kerzenmuster ist im Sinne der Bullen positiv zu deuten. Tatsache ist, dass der Index jetzt negativerweise an zwei Tagen unterhalb des 61,8-Retracements geschlossen hat. Positiv ist, dass er auf Schlusskursbasis die psychologisch wichtige Marke von 1100 gehalten hat. Das Ganze macht einen sehr gesteuerten Eindruck. Viel falsch machen kann man nicht mehr, wenn man den Index jetzt kauft. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die 200-Tage-Linie noch ein weiteres Mal intensiver getestet wird.

Der SOX hielt sich tapfer, was die Technologie insgesamt stützte. Der Housing Index schloss knapp unter seiner Aufwärtslinie aus März 2003, blieb aber in sicherer Entfernung von seiner 200-Tage-Linie. Die angesprochene Trendlinie und die Verbindung fallender Hochs laufen um den 8. August herum in der Widerstandszone bei gut 370 zusammen. Baut der Index bis dahin genügend Stärke auf, könnte er mehrere Widerstände „in einem Aufwasch“ erledigen. Das wäre „makroseitig“ eindeutig bullisch zu werten. Möglich ist dieses Szenario nach wie vor. Der NDX schloss gestern knapp unter seiner Baisselinie 2000, sowie weiterhin unterhalb der 200-Tage-Linie. Die 200-Tage-Linie wurde bereits im März und im Mai verletzt, der Abstand des Wendepunktes zu ihr hat sich jedes Mal etwas vergrößert. Diese Tendenz setzte sich fort, unterstellt, die Wende erfolgt jetzt.