Grüne Wasserstoff - Aktie?
Schaeffler: Kardinal Richelieu und der Wasserstoff - Seite 2
Bis der Konzern allerdings ernsthafte Umsätze mit dieser Technologie erzielen wird, sollten einst noch 3 bis 5 Jahre ins Land ziehen. Nach der Offensive des Bundes ist anzunehmen, dass es somit deutlich schneller vorwärts geht als geplant. Bis sich Rosenfeld allerdings hier über größere Umsätze freuen kann, wird ihm die eine oder andere Sorgenfalte nicht erspart bleiben. Schaeffler ist von der Corona-Pandemie stark betroffen. Sogar etwas härter als zunächst gedacht. Vor allem natürlich im Automobilgeschäft, wo die Kunden ihre Produktion teilweise komplett dichtgemacht hatten und es bis heute nicht ganz klar ist, wann alles wieder auf Hochtouren laufen und die Konsumenten wieder fleißig Autos kaufen werden. Im Industriegeschäft, dort ist zum Beispiel Siemens ein wichtiger Kunde, läuft‘s noch gut; aber auch hier rechnet der CEO mit einer Eintrübung der Nachfrage. In der Summe wird das Q2 desaströs ausfallen. Die Einbrüche im April und Mai waren signifikant. Positiv: In China hat sich die Nachfrage schon wieder erholt. Hier zeigte der April eine deutliche Erholung. Es bleibt spannend, ob sich das Geschäft in Europa in den nächsten Wochen ebenfalls wieder signifikant erholen wird.
Schaeffler wird die Krise überstehen. Da haben wir keinen Zweifel. Der CEO hat die Kosten schon stark gesenkt und wird das eigene Investitionsprogramm der neuen Lage anpassen. Lag Capex in 2019 noch bei mehr als 1 Mrd. Euro, wird sich die Kennzahl in 2020 wohl auf weniger als 750 Mio. Euro reduzieren. 2019 betrug der Free Cashflow 473 Mio. Euro und könnte auch in 2020 noch leicht positiv ausfallen. Ins 1. Quartal startete der Konzern mit einem positiven Free Cashflow von 137 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT lag bei 215 Mio. Euro. Ohne Corona wollte der CEO in 2020 einen Free Cashflow von 300 bis 400 Mio. Euro einfahren. Der Umsatz sollte sich bei ca. 14.5 Mrd. Euro einpendeln und die bereinigte EBIT-Marge sollte sich auf 6.5 bis 7.5 % vom Umsatz belaufen. Wegen Corona ist die Prognose natürlich hinüber, wir halten aber ein positives EBIT in 2020 für realistisch. Staatshilfen wird Schaeffler mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht benötigen. Die 666 Mio. Stamm- und Vorzugsaktien weisen einen Börsenwert von 4.5 Mrd. Euro aus. Ist Schaeffler 2021 schon wieder auf Kurs, sind die aktuellen Kurse ein Witz. Mit einem Stoppkurs von 10 % unter Einstieg raten wir zum Kauf des Papiers.
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