WESTFALEN-BLATT (Bielefeld)
Kommentar zur Commerzbank
Bielefeld (ots) - Wer sich Cerberus nennt, will schon mit dem Namen Respekt
einflößen. Dabei war der Höllenhund der griechischen Mythologie gar nicht so
unüberwindlich, wie man glauben könnte. Einige kamen sehr wohl an ihm vorbei,
sogar mehrmals, darunter Psyche, die ihn mit Honigkuchen bestach.
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass sich der Cerberus des 21.
Jahrhunderts, eine US-Investmentgesellschaft, auch so leicht bestechen lässt wie
jener an der Pforte zum Hades. Und selbst wenn sich der neue fürs Erste mit den
geforderten zwei Aufsichtsratsposten und ein paar fragwürdigen und deshalb
bislang abgelehnten Berateraufträgen für die Cerberus Operations and Advisory
Company zufrieden gäbe: Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn der Appetit
dieser Heuschrecke am Ende nicht doch weiterreichte.
einflößen. Dabei war der Höllenhund der griechischen Mythologie gar nicht so
unüberwindlich, wie man glauben könnte. Einige kamen sehr wohl an ihm vorbei,
sogar mehrmals, darunter Psyche, die ihn mit Honigkuchen bestach.
Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass sich der Cerberus des 21.
Jahrhunderts, eine US-Investmentgesellschaft, auch so leicht bestechen lässt wie
jener an der Pforte zum Hades. Und selbst wenn sich der neue fürs Erste mit den
geforderten zwei Aufsichtsratsposten und ein paar fragwürdigen und deshalb
bislang abgelehnten Berateraufträgen für die Cerberus Operations and Advisory
Company zufrieden gäbe: Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn der Appetit
dieser Heuschrecke am Ende nicht doch weiterreichte.
Klar kann die Tatsache, dass die Commerzbank-Aktie seit dem Einstieg von
Cerberus vor drei Jahren mehr als 60 Prozent ihres damaligen Wertes verloren
hat, nicht nach dem Geschmack einer Investmentgesellschaft sein. Der geforderte
radikale Streichkurs könnte zumindest kurzfristig etwas ändern. Schon deshalb
könnte die Schmähkritik des Höllenhundes an der bisherigen Arbeit von Vorstand
und Aufsichtsrat - "arrogant, unausgegoren, mangelhaft" - vielleicht bei anderen
Aktionären inklusive deutschem Staat als größtem Teilhaber sogar auf gewisses
Verständnis stoßen.
Doch Cerberus geht es um mehr. Schließlich ist die Gesellschaft nicht nur an der
Commerzbank, sondern auch an der Deutschen Bank, der österreichischen Bawag und
an der HSH Nordbank beteiligt. So viel Engagement in der Finanzwirtschaft, die
unter dem Niedrigzins genauso leidet wie unter neuer Konkurrenz durch die
Digitalisierung, hat weitergehende Gründe. Den ersten Versuch, Deutsche Bank und
Commerzbank zu fusionieren, unterstützte Cerberus klar. Ohne Erfolg. Aber
vielleicht spornt ihn der Widerstand an.
Im Sinne der Commerzbank-Kundschaft und -Belegschaft wäre dies freilich nicht.
Ihre Hoffnung: Fünf Prozent der Aktien sind eine ganze Menge - aber noch lange
nicht die Mehrheit.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Bernhard Hertlein
Telefon: 0521 585-261
wb@westfalen-blatt.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66306/4645799
OTS: Westfalen-Blatt
Cerberus vor drei Jahren mehr als 60 Prozent ihres damaligen Wertes verloren
hat, nicht nach dem Geschmack einer Investmentgesellschaft sein. Der geforderte
radikale Streichkurs könnte zumindest kurzfristig etwas ändern. Schon deshalb
könnte die Schmähkritik des Höllenhundes an der bisherigen Arbeit von Vorstand
und Aufsichtsrat - "arrogant, unausgegoren, mangelhaft" - vielleicht bei anderen
Aktionären inklusive deutschem Staat als größtem Teilhaber sogar auf gewisses
Verständnis stoßen.
Doch Cerberus geht es um mehr. Schließlich ist die Gesellschaft nicht nur an der
Commerzbank, sondern auch an der Deutschen Bank, der österreichischen Bawag und
an der HSH Nordbank beteiligt. So viel Engagement in der Finanzwirtschaft, die
unter dem Niedrigzins genauso leidet wie unter neuer Konkurrenz durch die
Digitalisierung, hat weitergehende Gründe. Den ersten Versuch, Deutsche Bank und
Commerzbank zu fusionieren, unterstützte Cerberus klar. Ohne Erfolg. Aber
vielleicht spornt ihn der Widerstand an.
Im Sinne der Commerzbank-Kundschaft und -Belegschaft wäre dies freilich nicht.
Ihre Hoffnung: Fünf Prozent der Aktien sind eine ganze Menge - aber noch lange
nicht die Mehrheit.
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Bernhard Hertlein
Telefon: 0521 585-261
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