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    WESTFALEN-BLATT (Bielefeld)  174  0 Kommentare Kommentar zur Commerzbank

    Bielefeld (ots) - Wer sich Cerberus nennt, will schon mit dem Namen Respekt
    einflößen. Dabei war der Höllenhund der griechischen Mythologie gar nicht so
    unüberwindlich, wie man glauben könnte. Einige kamen sehr wohl an ihm vorbei,
    sogar mehrmals, darunter Psyche, die ihn mit Honigkuchen bestach.

    Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass sich der Cerberus des 21.
    Jahrhunderts, eine US-Investmentgesellschaft, auch so leicht bestechen lässt wie
    jener an der Pforte zum Hades. Und selbst wenn sich der neue fürs Erste mit den
    geforderten zwei Aufsichtsratsposten und ein paar fragwürdigen und deshalb
    bislang abgelehnten Berateraufträgen für die Cerberus Operations and Advisory
    Company zufrieden gäbe: Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn der Appetit
    dieser Heuschrecke am Ende nicht doch weiterreichte.

    Klar kann die Tatsache, dass die Commerzbank-Aktie seit dem Einstieg von
    Cerberus vor drei Jahren mehr als 60 Prozent ihres damaligen Wertes verloren
    hat, nicht nach dem Geschmack einer Investmentgesellschaft sein. Der geforderte
    radikale Streichkurs könnte zumindest kurzfristig etwas ändern. Schon deshalb
    könnte die Schmähkritik des Höllenhundes an der bisherigen Arbeit von Vorstand
    und Aufsichtsrat - "arrogant, unausgegoren, mangelhaft" - vielleicht bei anderen
    Aktionären inklusive deutschem Staat als größtem Teilhaber sogar auf gewisses
    Verständnis stoßen.

    Doch Cerberus geht es um mehr. Schließlich ist die Gesellschaft nicht nur an der
    Commerzbank, sondern auch an der Deutschen Bank, der österreichischen Bawag und
    an der HSH Nordbank beteiligt. So viel Engagement in der Finanzwirtschaft, die
    unter dem Niedrigzins genauso leidet wie unter neuer Konkurrenz durch die
    Digitalisierung, hat weitergehende Gründe. Den ersten Versuch, Deutsche Bank und
    Commerzbank zu fusionieren, unterstützte Cerberus klar. Ohne Erfolg. Aber
    vielleicht spornt ihn der Widerstand an.

    Im Sinne der Commerzbank-Kundschaft und -Belegschaft wäre dies freilich nicht.
    Ihre Hoffnung: Fünf Prozent der Aktien sind eine ganze Menge - aber noch lange
    nicht die Mehrheit.

    Pressekontakt:

    Westfalen-Blatt
    Bernhard Hertlein
    Telefon: 0521 585-261
    wb@westfalen-blatt.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66306/4645799
    OTS: Westfalen-Blatt



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