Sind Verfallstage wirklich volatiler als andere Handelstage?
Zum gestrigen Verfallstag, mit dem wir es wieder an den Börsen zu tun haben, hört und liest man immer wieder, dass hochvolatile Kursbewegungen und ungewöhnliche Handelsvolumina üblich sind. Doch wenn man auf die aktuellen Kursentwicklungen schaut, dann stellt man das genaue Gegenteil fest. Es herrscht gähnende Langeweile.
Und aus meiner Sicht ist ein solches Kursverhalten an Verfallstagen genauso üblich wie volatile Kursbewegungen. Oder anders ausgedrückt: An Verfallstagen sind die Kursbewegungen wie an jedem anderen Handelstag auch. Mal kommt es zu stärkeren Schwankungen, öfters ist die Volatilität extrem gering und häufig hat man es mit völlig normalen Bewegungen zu tun.
Höheres Handelsvolumen: ja, höhere Volatilität: nein
Mir ist keine Statistik bekannt, die belegt, dass es an Verfallstagen anders zugeht als an anderen Handelstagen, zumindest was die Volatilität angeht. Das Handelsvolumen ist dagegen durchaus erhöht, allerdings in der Regel nur am sogenannten Hexensabbat, also an den großen Verfallstagen, die vier Mal im Jahr stattfinden und an denen besonders viele Terminkontrakte, insbesondere die Futures, auslaufen.
Im folgenden Chart des DAX ist dies sehr gut zu erkennen. Im unteren Chartteil sind die Verfallstage markiert – in rot die großen Verfallstage, in blau die übrigen. Und offensichtlich ist nur an den großen Verfallstagen ein klar höheres Handelsvolumen zu erkennen. Die dazugehörigen Tageskerzen sind aber völlig unauffällig.
(Quelle: MarketMaker)
Aus meiner Sicht ist es also nur ein Gerücht, dass man an Verfallstagen regelmäßig mit ungewöhnlichen, plötzlichen und volatilen Kursschwankungen rechnen muss.
Ruhige Handelstage können auch mal schön sein
Und dass heute gähnende Langeweile herrscht, gilt nicht nur für Aktienmarkt. Auch Währungen, Rohstoffe und Anleihen dümpeln derzeit vor sich hin. Dazu kommt, dass es kaum etwas Neues zu berichten gibt. Aber ein wenig Ruhe kann an den ansonsten hektischen Börsen nicht schaden. Schauen wir uns aber zumindest noch einige Charts an:
An den Märkten ist von hochvolatilen Kursausschlägen nichts zu sehen
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Der DAX ist nach dem Fehlausbruch am Hoch vom 8. Juni an dieser Marke hängen geblieben. Damit gilt aktuell, was ich vorgestern geschrieben habe.
Das trifft auch auf den Dow Jones zu (siehe folgender Chart), der nach wie vor den bullishen Ausbruch über das Hoch vom 16. Juni (rote horizontale Linie) nicht mit Anschlussgewinnen bestätigen kann.