Sind Verfallstage wirklich volatiler als andere Handelstage? - Seite 2
Auch der EUR/USD kann seine (bogenförmige) Aufwärtsbewegung nicht fortsetzen, sondern konsolidierte gestern auf dem erreichten Niveau der beiden Vortage. Hier gilt somit unverändert die Analyse von Mittwoch dieser Woche.
Der Goldpreis konsolidiert sogar schon seit sieben Handelstagen in einer extrem engen Handelsspanne (siehe oberes Rechteck im folgenden Chart).
Zuvor konnte er allerdings ordentlich zulegen, nachdem er Mühe hatte, sich das Dreieck bzw. den Wimpel (blaue Linien) als trendbestätigende Formation zunutze zu machen. Ein Angriff auf das Hoch von 2011 bei rund 1.900 USD ist daher weiterhin möglich, wie in der letzten Gold-Analyse vom 29. Mai beschrieben (siehe „Inflation sinkt, Gold vermasselt den bullishen Ausbruch“).
Übrigens wurden, passend zu der damaligen Gold-Analyse, gestern wieder Inflationszahlen zur Eurozone veröffentlicht. Nach dem Rückgang auf nur noch 0,1 % im Mai, ist die jährliche Rate im Juni wie erwartet wieder leicht angestiegen, zurück auf das April-Niveau von 0,3 %. Dafür gab die Kernrate allerdings von 0,9 % auf 0,8 % nach.
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Und so ist das Thema Inflation nach wie vor kein Treiber für den Goldpreis, wohl aber die anhaltend niedrigen Zinsen. Denn solange die Inflation nicht anzieht, werden die Notenbanken den Fuß auf dem geldpolitischen Gaspedal halten. Und damit bleiben die Opportunitätskosten für das Halten von Gold gering. Dementsprechend gilt hier die Analyse vom 29. Mai unverändert.
Und da wir schon bei der Geldpolitik der Notenbanken sind, wozu auch Anleihekäufe zählen, werfen wir doch auch gleich noch einen Blick auf den Rentenmarkt – in Form des Bund-Futures (siehe folgender Chart). Auch hier sind volatile Kursbewegungen derzeit Mangelware.
Nach dem bearishen Bruch einer Aufwärtstrendlinie (rote Ellipse) ging es mit den Kursen zwar noch weiter abwärts, doch dann setzte wieder eine Aufwärtsbewegung ein. Diese läuft seit Ende Juni in immer geringeren Kursausschlägen (blaue Linien) aus.
In der Börse-Intern vom 20. Mai hatte ich zum Bund-Future geschrieben, dass ein weiterer Anstieg schwerer werden könnte, da die Bundesregierung durch die Coronavirus-Krise wieder mehr Schulden machen muss und somit das Angebot an Staatsanleihen steigt. Die obere blaue Linie dürfte ein Ergebnis dessen sein. Da die Europäische Zentralbank aber einen Teil der Schuldscheine fleißig aufkauft, verwundert auch die starke Kurserholung nicht (steile blaue Linie). Und so setzt sich die erwartete Seitwärtsbewegung fort (gelbes Rechteck). Hier gilt also die Analyse vom 20. Mai unverändert.