Von der Alzheimer's Association International Conference 2020
Bluttest auf Alzheimer? Marker für Tau bedeutet einen großen Schritt voran. - Seite 3
Das wichtigste Ergebnis der Studie lautete, dass P-Tau217 im Blut Alzheimer mit einer Diagnosegenauigkeit zwischen 89 % und 98 % von anderen neurodegenerativen Erkrankungen unterscheiden konnte. In dieser Studie war P-Tau217 zur Bestimmung von Alzheimer genauer als blutbasierte Tests auf P-Tau181, leichte Neurofilamente oder Amyloid-Beta-42/40-Verhältnis, wie auch Kernspintomographie (MRI). Tatsächlich ähnelte die Leistung den Forschern zufolge deutlich teureren Methoden, beispielsweise PET-Bildgebung und Zerebrospinalflüssigkeit-Biomarker.
Die Forscher kamen zudem zu dem Ergebnis, dass die Analyse von P-Tau217 in Blut, das lebend entnommen wurde, Tau-Veränderungen des Gehirns feststellen konnte, die in Hirngewebe nach dem Tod gemessen wurden. Es wird angenommen, dass diese Veränderungen des Gehirn-Taus in Bezug zum Aufbau von Amyloid-Ablagerungen stehen. Mittels P-Tau217 konnten Personen, die Ablagerungen und Bündel aufwiesen, mit einer Genauigkeit von 89 % von Personen unterschieden werden, welche keine Alzheimer-Pathologie zeigten. Für Personen mit Ablagerungen und umfassenderen Bündeln betrug die Genauigkeit 98 % – das Ergebnis von PET-Bildgebung ist 93 %.
Die Spiegel von P-Tau217 waren bei Alzheimer ca. siebenfach erhöht. Bei Personen mit einem Gen, das Alzheimer verursacht, begann der Anstieg der Spiegel bereits 20 Jahre vor dem Einsetzen kognitiver Einschränkungen. „Wenn dieser Test verifiziert und bestätigt ist, eröffnet er die Möglichkeit einer frühen Diagnose von Alzheimer vor dem Stadium der Demenz. Dies ist für klinische Studien, welche neue Therapien bewerten, die den Verlauf der Erkrankung verlangsamen oder beenden könnten, äußerst wichtig", sagte Oskar Hansson.
Amyloid und P-Tau im Blut sind präzise Marker von Hirn-Amyloidose und Tauopathie
Um die Forschung an einem Bluttest für Alzheimer voranzubringen, untersuchten Suzanne Schindler, M.D., Ph.D. der School of Medicine der Washington University in St. Louis und Kollegen den Wert
einer Vielzahl von Amyloid- und Tau-Messungen im Blut.
Lesen Sie auch
Die Forscher nutzten Massenspektrometrie, um das Tau-Protein im Blutplasma zu kartieren und verglichen die Ergebnisse mit Messungen mittels CSF und PET-Bildgebung. Sie stellten fest, dass P-Tau217 im Vergleich zur besser bekannten Tau-Form P-Tau181 eine engere Verknüpfung zum Aufbau von Amyloid-Ablagerungen im Gehirn besaß, wie durch PET-Scan gemessen.