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    Trading in Krisenzeiten  605  0 Kommentare Tipps vom Profi: Volatilität nutzen und mit Absicherungsstrategien das Risiko minimieren

    Von hoher Volatilität geprägte Marktphasen bieten Chancen, hohe Gewinne zu realisieren, bergen jedoch zugleich das Risiko, ebenso signifikante Verluste zu erleiden. Dies ist in der aktuellen Corona-Krise nicht anders. Gerade die Angst vor diesen Verlusten hält viele davon ab, aktiv zu traden. Dieser passive Ansatz ist jedoch ebenso wenig hilfreich, wie sich im Nachhinein über entgangene Gewinnchancen zu ärgern. Ist es Strategie oder Zufall, dass einige Trader wissen, Volatilität zu nutzen, während andere dabei verlieren und was ist in Krisenphasen besonders zu beachten, um erfolgreich traden zu können?

    Im März dieses Jahres war die Volatilität so ausgeprägt wie selten zuvor in den vergangenen zwanzig Jahren. Diese enorme Schwankungsintensität ist zwar zurück gegangen. Sie ist jedoch nach wie vor deutlich stärker als im Mittel der vergangenen Jahre. Seit Beginn der Covid-19-bedingten Berg- und Talfahrt an den Börsen haben viele Anleger Verluste erlitten, von denen – unter dem Strich – viele vermeidbar gewesen wären, wenn Privatanleger bessere Zugangsmöglichkeiten zum Handel nutzen würden.

    Denken wir zunächst an die Portfolioabsicherung. Über verbriefte Derivate ist es möglich, den Hebel flexibel einzusetzen und auf diese Weise Verluste zunächst sehr effektiv zu begrenzen oder sogar zu vermeiden. Stop-Loss-Limite beim direkten Handel in den Basiswerten sind zwar ein vernünftiger Ansatz, exponieren den Anleger jedoch sehr stark gegenüber Ausführungsqualität, -geschwindigkeit und -wahrscheinlichkeit sowie der Tatsache, hier über kein Hedging-Element zu verfügen.

    Auch die Diversifikation des eigenen Portfolios oder die Flucht in „sichere Häfen“ haben sich, insbesondere in der jüngeren Vergangenheit, als inadäquate Mittel der Absicherung erwiesen. Während sichere Häfen wie etwa Investment Grade Bonds ihren Sicherheitsstatus durch negative Performance verloren haben, ist die Frage nach der Bewertung für viele Aktien in volatilen Phasen noch schwieriger zu beantworten als ohnehin.

    Portfolio absichern

    Schwierigkeit in hochvolatilen Phasen besteht in der zuverlässigen Berechnung des abzusichernden Gesamtrisikos. Weder das systematische Risiko lässt sich mit hinreichender Langfristigkeit beziffern, noch funktionieren die Marktmechanismen so, dass sich die Absicherung des unsystematischen Risikos zuverlässig realisieren lässt. Da die einzig zuverlässige Korrelation zwischen Marktwerten in diesen Zeiten diejenige zwischen einem beliebigen Basiswert und seinem Derivat ist, sollten dementsprechend hiervon ausgehend auch die Absicherungsstrategien entwickelt werden. Positiv ist dabei zusätzlich, dass es unerheblich ist, ob es sich beim Basiswert um einen Einzelwert oder einen Index handelt.

    Dennoch ist der Kapitalbetrag, in dessen Höhe das Portfolio abgesichert werden oder im Rahmen dessen in Gewinnerzielungsabsicht gehandelt werden soll, periodisch zu definieren. Von entscheidender Bedeutung, das impliziert der Begriff „Volatilität“, ist weiterhin die Tatsache, dass häufiger gehandelt werden muss, es also zu einer deutlich höheren Anzahl an Transaktionen kommt. Dementsprechend fällt jede Form der Ausführung, die mit Transaktionskosten verbunden ist, als Alternative von vornherein aus.

    Mindestens ebenso wichtig ist die Wahl des geeigneten Ausführungsplatzes. Wird eine Order außerbörslich ausgeführt (wenn sie hier in sehr volatilen Phasen überhaupt ausgeführt wird), ist es für Investoren ein klarer Nachteil, das gehandelte Volumen zum Zeitpunkt ihrer Order nicht zu sehen. Ein der Aufsicht unterliegender Handelsplatz ist dagegen zu weitreichenden Transparenzauflagen und operativen Sicherheitsinfrastrukturen verpflichtet.

    Ein wesentlicher Vorteil der Vorhandelstransparenz bei Regulierten Märkten (RM) oder Multilateralen Handelssystemen MTF) ist, dass diese die aktuellen Geld- und Briefkurse und die Tiefe der Handelspositionen zu diesen Kursen, die über ihre Systeme für Schuldverschreibungen, strukturierte Finanzprodukte, Emissionszertifikate und Derivate, die an einem Handelsplatz gehandelt werden, veröffentlichen müssen.

    So behält der Investor jederzeit einen Überblick über das Potenzial des seiner Order gegenüberstehenden Kauf- bzw. Verkaufsinteresses. Noch wichtiger ist, dass eine MTF beispielsweise keinerlei Entscheidungsspielraum hat, ob eine Order ausgeführt wird, oder nicht. Steht einer Verkaufs- eine passende Kauforder (oder umgekehrt) gegenüber, so muss die Transaktion ausgeführt werden und dem Betreiber eines RM bzw. einer MTF ist es verboten, sich zwischen Kauf- und Verkaufsorder zu positionieren.

    Der richtige Handelsplatz ist mitentscheidend

    Nicht nur für kursrelevante Ereignisse in anderen Zeitzonen ist es ferner wichtig, dass ein Handelsplatz mit möglichst unterbrechungsfreien Handelszeiten gewählt wird, denn das Auftreten so genannter „overnight gaps“ häuft sich in volatilen Phasen erheblich. Idealerweise ermöglicht ein Handelsplatz für verbriefte Derivate den dort aktiven Emittenten „intraday issuance“, d.h., dass bei Erreichen von Barriere-Levels verfallende Zertifikate unverzüglich nachemittiert werden und auf diese Weise kein Zeitverzug bis zum nächsten Tag in Kauf genommen werden muss, um gemäß des definierten Risikoprofils weiter traden zu können.

    Schließlich sollten Investoren darauf achten, dass ein Handelsplatz den Handel nicht nur in mehreren Ländern, sondern vor allem länderübergreifend anbietet und dass die Emittenten dies durch die Zulassung der Prospekte je Instrument in all diesen Ländern entsprechend unterstützen.

    Es versteht sich von selbst, dass dem aktiven Handeln in volatilen Phasen kein langfristiges fundamentales Research vorausgehen kann. Umso wichtiger ist es, dass dem Investor relevante Marktdaten zugänglich sind und auch hier nicht durch die Erhebung von Gebühren wesentliche Teile der Kapitalschonung oder des potenziellen Gewinns kompensiert werden.

    All diese Merkmale, von denen einige bis vor Kurzem noch undenkbar waren oder nur professionellen bzw. institutionellen Investoren zur Verfügung standen, gelten nicht nur für volatile Phasen. Während dieser machen sie jedoch den Unterschied aus, da sie den effektiven Marktzugang definieren.

    Insofern ist bereits bei der Auswahl des Brokers das Augenmerk darauf zu richten, ob die Handelsplätze, denen sich dieser angeschlossen hat, diese Servicetiefe anbieten. Denn wer eine starke Marktmeinung hat, diese aber nicht „zu Markte tragen“ kann, ist in aller Regel an den begrenzten Möglichkeiten des Marktzugangs gescheitert.

    Ein Gastbeitrag von Nicky Maan, CEO von Spectrum Markets

    Über Spectrum Markets
    Spectrum Markets ist der Handelsname der Spectrum MTF Operator GmbH. Sie hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main und ist ein paneuropäischer Handelsplatz für verbriefte Derivate, der sich an Finanzinstitutionen und deren Privatanleger richtet. Die von der BaFin regulierte und MiFID II-konforme Plattform nutzt ein einzigartiges, offenes System, durch das Anleger mit großer Auswahl, Kontrolle und Stabilität handeln können. Durch seine europaweit gültige ISIN, den 24/5 Handel und seine proprietäre Plattform garantiert Spectrum die Mindestliquidität seiner Produkte und ist in der Lage, schnell und sicher eine beträchtliche Anzahl von Orders auszuführen und mehrere Quotes pro Sekunde zu verarbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter spectrum-markets.com.

     





    Verfasst von IR-News
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