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     2642  0 Kommentare Eine neue Ära der Staatswirtschaft? - Seite 2

    Doch je mehr und je länger der „gute“ Vater Staat Geld verteilt, umso mehr werden seine Dienste zur Gewohnheit und umso weniger sind die Empfänger bereit, auf diese Gaben zu verzichten. Parteien wiederum wollen ihre Wählerbasis nicht enttäuschen. Die wachsende „Popularität“ des Staats ist geradezu eine Einladung für mehr Staatswirtschaft. Einige Zeit-„Genossen“ wollen den Kapitalismus sowieso überwinden. Warum also sollte der Staat seine Beteiligungen an Firmen jemals aufgeben? Überhaupt, um diesen „Virus“ zu bekämpfen, müsse er sich doch noch viel mehr in Unternehmen einmischen.

    Das Märchen vom guten Staat

    Natürlich ist auch der Kapitalismus absolut nicht ohne Mängel. Es gibt durchaus Marktversagen. Aber im Vergleich ist er allen anderen Gesellschaftsformen weit überlegen. Als Karl Marx seine gut gemeinten Theorien in seinem Buch „Das Kapital“ veröffentlichte, konnte er nicht wissen, dass seine sozialistischen Jünger in der Praxis immer und ohne Ausnahmen scheitern würden. Dazu sollte so mancher „Neo-Sozialist“ die rosarote Brille abnehmen und ideologiefrei in die (Wirtschafts-)Geschichte schauen: Jedes Wirtschaftssystem, das dem Staat zu viel Einfluss einräumte, litt an Innovations- und Wettbewerbsschwäche. Das Leistungsprinzip wird mit Füßen getreten, weil der Staat sich in alles bevormundend einmischt. Es lohnt sich also immer weniger, sich anzustrengen, auch weil Politiker immer mehr wegnehmen und wegbesteuern, um den Staat irgendwie am Laufen zu halten.

    Da kommt keine Lust auf eine Zugabe auf. Noch mehr von dieser „fürsorgenden“ Politik wird in einer ansonsten wettbewerbsbrutalen Welt Unternehmen weiter belasten, die daraufhin ihr Glück außerhalb Deutschlands suchen werden. Um dann weitere soziale Härten z.B. in Form des bedingungslosen Grundeinkommens abzufedern, wird es noch mehr Staatsausgaben gebe, die wiederum zu noch mehr Umverteilung führen. Ein Teufelskreis!

    An Standortdefiziten trägt der Kapitalismus keine Schuld

    Sicher, an neuen Schulden kommt Deutschland auch 2021 ff. nicht vorbei. Aber warum werden sie nicht deutlich mehr in die konjunkturelle Zukunft investiert, in Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung, Innovation und in die Gründerszene? Wenn gleichzeitig die marktwirtschaftlichen Rahmendaten über Entbürokratisierung und kürzere Genehmigungsverfahren auch im Wohnungsbau gestärkt würden, könnten sich die Auftriebskräfte in Deutschland nach Corona richtig entfalten. Das ist die deutsche Version des Kapitalismus, die soziale Marktwirtschaft, mit der wir bisher schon großen Erfolg hatten. Denn sie schafft Arbeitsplätze und ermöglicht erst über eine starke Wirtschaft soziale Sicherung, die natürlich zu einer humanen Gesellschaft gehört. Doch lieber verschenken wir Potenziale an Amerika und China. Daran ist der Kapitalismus nun wirklich nicht schuld.       

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Eine neue Ära der Staatswirtschaft? - Seite 2 Eine neue Ära der Staatswirtschaft? Das Virus macht das Zurück zur wirtschaftlichen Normalität zum Hindernislauf. Ein Trio Infernale aus Firmenpleiten, Stellenstreichungen und Überschuldung von Unternehmen und Haushalten legt der deutschen …