Zinsen rauf oder runter? Die Signale sind unterschiedlich
Peter De Coensel, Chef-Anleihenstratege bei DPAM, verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass globale Wirtschaftsindikatoren andeuten, dass wir uns auf höhere Renditen einstellen sollten, vor allem wenn es darum geht, das Potenzial nach Abklingen der Pandemie abzuschätzen. Demgegenüber legt die Politik der Zentralbanken nahe, dass ihre Kaufprogramme in den nächsten Jahren die Norm sein werden, um fiskalpolitische Maßnahmen zu unterstützen. Die geldpolitischen Leitzinsen werden somit an der effektiven Zinsuntergrenze bleiben, mit dem Potenzial, sich in den nächsten drei bis fünf Jahren sogar noch weiter nach unten zu verschieben.
Parallel festigt sich der Trend zu niedrigeren Realzinsen. Hierbei handelt es sich um das nominale Zinsniveau unter Berücksichtigung der Preisentwicklung. Peter De Coensel weist darauf hin, dass sich höhere Inflationserwartungen in niedrigeren realen Renditen niederschlagen werden, solange die Zentralbanken in ihren Programmen zum Kauf von Vermögenswerten eine hohe Flexibilität in Bezug auf die Anlageklassen zeigen.
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In den USA deuten einige Indikatoren bereits auf möglicherweise höhere Preisniveaus hin. So lag die US-Kerninflationsrate den zweiten Monat in Folge bei 1,7%. Der deflationäre Schock, der sich im 2. Quartal 2020 ereignete, drückte die Gesamtinflation auf fast 0,00%. Die Kerninflationsrate fiel jedoch nie unter 1,00%. Peter De Coensel ist zuversichtlich, dass es der FED gelingen wird, ein Inflationsniveau von mehr als 2% zu erreichen. Die Investorenbasis in den USA kämpfe nicht gegen die Tendenz zu niedrigeren Realzinsen. Interessant sei auch die Tatsache, dass sich der S&P Goldman Sachs Commodity Index erneut stark zeigte. Jede breit angelegte Rückkehr der Nachfrage im Laufe des Jahres 2021 wird den Inflationsdruck erhöhen. Dies wird bereits sichtbar bei bestimmten Rohstoffprodukten. Weizen war in der vergangenen Woche ein typisches Beispiel dafür. Sein Preis schnellte auf ein neues Fünfjahreshoch.
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