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     215  0 Kommentare „Wir waren überzeugt, eine Vollplatzierung zu schaffen“ – Doppelinterview mit Martin Moll (Euroboden) und Kai Jordan (mwb) - Seite 2

    Anleihen Finder: Ist es nicht etwas zu unkritisch lediglich auf das schwache Marktumfeld zu verweisen? Geld ist derzeit doch im Überfluss in den Märkten. Sehen Sie noch andere interne oder externe Gründe für die verhältnismäßig geringe Platzierungsquote? Wurde vielleicht auch das Zielvolumen zu hoch angesetzt?

    „Kompletter Sonderfall für den gesamten Kapitalmarkt und auch für die gesamte Gesellschaft“

    Martin Moll: Es sind fast zeitgleich mehrere andere Immobilienanleihen auf dem Markt gewesen, die entweder gar keine Platzierung vornehmen konnten, oder mit einer deutlich schlechteren Quote – aber auch effektive Volumina – als Euroboden sich zufrieden geben mussten. Euroboden ist mit ihren Anleihen ein Teil des Kapitalmarkts im KMU-Segment und kann auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Ich bin mir sicher, dass zukünftig der Markt auch wieder funktionieren wird. Das Jahr 2020 – insbesondere im Frühjahr und jetzt ab Ende Oktober – ist ein kompletter Sonderfall für den gesamten Kapitalmarkt und auch für die gesamte Gesellschaft.

    „Es stehen weiterhin einige Institutionelle Anleger an der Seitenlinie“

    Kai Jordan: 2019 war die 40 Mio. Anleihe massiv überzeichnet. Da hätten wir innerhalb kürzester Zeit mehr als das doppelte platzieren können. Das gute Produkt überzeugt grundsätzlich die Anleger. Aber momentan ist einfach zu viel Unsicherheit im Markt. Das ist keine einfache Entschuldigung. Zu einem unkritischen Umgang mit dem Platzierungsergebnis neigt weder Euroboden noch die mwb. Wie jede begleitende Bank hat auch die mwb ein „Schattenbuch“ vor der Anleihe geführt. Ich sage nur so viel: Wir waren überzeugt, eine Vollplatzierung zu schaffen. Aber eben ohne Lockdown bei Zeichnungsbeginn. Was das Zielvolumen angeht, so kann ich das ebenfalls verneinen. Es stehen weiterhin einige Institutionelle Anleger an der Seitenlinie, die sofort mitinvestieren würden, wenn die Anleihe ein höheres Volumen erreicht. Insofern besteht hier durchaus Interesse an einem hohen Volumen. Ein Stück weit aber ein „Henne-Ei-Thema“ mit dem wir es bedingt durch das Sentiment zu tun bekommen haben.

    Anleihen Finder: Was passiert nun mit den eingenommenen 25,5 Mio. Euro? Werden diese zur Refinanzierung einer Alt-Anleihe oder zum flexiblen Agieren am Immobilienmarkt verwendet?

    Martin Moll: Aufgrund des niedrigeren Emissionserlöses planen wir derzeit in der Tat nicht, die Altanleihe von 2017 vorzeitig zurückzuzahlen. Tatsächlich können wir den Nettozufluss innerhalb der Euroboden besser verwenden als für eine vorzeitige Rückführung eines Bonds, der noch eine Laufzeit von ziemlich genau zwei Jahren besitzt.

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    Verfasst von Anleihen Finder
    „Wir waren überzeugt, eine Vollplatzierung zu schaffen“ – Doppelinterview mit Martin Moll (Euroboden) und Kai Jordan (mwb) - Seite 2 Die Münchner Euroboden GmbH hat kürzlich ihre vierte Unternehmensanleihe 2020/25 (ISIN: DE000A289EM6) begeben. Während der börslichen Zeichnungsphase, die mit Beginn des zweiten Corona-Lockdowns Anfang November zusammenfiel, konnte die erfahrene …

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