Auch negative Nachrichten lassen die Anleger kalt
Vorgestern schrieb ich, dass die Aktienmärkte schon viel Positives eingepreist haben und die Kurse daher aktuell kaum noch mit Kursgewinnen auf positive Nachrichten reagieren.
Vorgestern schrieb ich, dass die Aktienmärkte schon viel Positives eingepreist haben und die Kurse daher aktuell kaum noch mit Kursgewinnen auf positive Nachrichten reagieren. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Märkte derzeit auch nicht auf negative Nachrichten reagieren.
Die Corona-Krise kann noch sehr negative Folgen haben
So spielen die nach wie vor problematischen Infektions- und Sterblichkeitszahlen zur Corona-Pandemie scheinbar überhaupt keine Rolle mehr. Das ist angesichts der Impfstoffhoffnungen und der Tatsache, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird, durchaus verständlich. Aber für die Wirtschaft stellen die derzeitigen Restriktionen durchaus noch Probleme dar. Wie schwerwiegend diese sind, wird sich erst zeigen, wenn einige Maßnahmen auslaufen, wie zum Beispiel die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht.
Handelsstreitigkeiten sind mit einem US-Präsident Biden nicht beendet
Neben der Hoffnung auf eine Lösung der Corona-Krise durch Impfstoffe herrscht an den Börsen auch die Hoffnung auf eine Beilegung der Handelsstreitigkeiten durch einen US-Präsidenten Joe Biden. Doch auch hier stellen die derzeit verhängten Zölle für die Wirtschaft noch eine Belastung dar. Und es noch nicht absehbar, wann sich das ändern könnte. Denn Biden will an den von Amtsinhaber Donald Trump mit China vereinbarten Handelsvereinbarungen vorerst festhalten.
„Ich werde nicht sofort Schritte unternehmen, und das betrifft auch die Zölle“, sagte Biden der Zeitung „New York Times“. Biden wolle seine Möglichkeiten nicht einschränken. Und er fügte hinzu, dass er eine Politik verfolgen werde, die auf Chinas „missbräuchliche Praktiken“ abziele, darunter „Diebstahl von geistigem Eigentum, Dumping, illegale Subventionen von Unternehmen“ und Technologietransfers.
Die Erwartung, dass die Handelsstreitigkeiten unter einem US-Präsidenten Biden sofort beendet werden, wird sich also nicht erfüllen. Denn nicht nur Donald Trump oder die Republikaner stören sich an Chinas Verhalten in einigen Bereichen, sondern auch die Demokraten und Biden. Und auch US-Zölle auf Produkte aus der EU werden nicht ohne Gegenleistung entfallen.
Die EU hat erst kürzlich neue Zölle auf US-Importe beschlossen
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Wohl um sich in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen, hat die EU auch nicht abgewartet, ob der künftige US-Präsident Joe Biden einen Kurswechsel in der Handelspolitik einleitet. Stattdessen beschloss die EU jüngst, wegen rechtswidriger Subventionen für den Flugzeugbauer Boeing neue Strafzölle auf US-Importe zu erheben.
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