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     1438  0 Kommentare Gold im Kampf mit Zins und Inflation - Seite 2

    Grafik 2: Renditedifferenz 10-jähriger Staatsanleihen USA minus Deutschland und Euro/US-Dollar-Wechselkurs

    Gold liegt auch im Clinch mit anderen Anlageformen

    Die Zinsangst setzt zwar hoch bewerteten Branchen wie High-Tech zu. Doch bieten konjunkturabhängige und Defensivaktien mit Dividendenphantasie gute Alternativen. Gold zahlt auch keine Dividende. Und für die Corona-Verlierer gilt: Auferstanden aus Ruinen. Nicht zu vergessen sind Titel der Clean Energy, die vom amerikanischen Ober-Grünen Biden die höheren Öko-Weihen erhalten.

    Und dann gibt es da noch die Kryptowährungen. Da auch sie nicht beliebig vermehrbar wie Geld zur Deckung der Schulden-Welt sind, ist Gold nicht mehr der einzige Stabilitäts-Hecht im Finanz-Teich. Auch sind Kryptos als virtuelle Anlageform „transportfreundlicher“ als physisches Gold. Tatsächlich lief der Bitcoin zuletzt wie geschnitten Brot, während Gold in den Auslagen verkümmerte. Auch in puncto kommerzieller Nutzung scheint der Bitcoin aus der Schmuddelecke zu entkommen.

    Neben Gold gibt es ja auch noch SilberPlatin oder Palladium. Diese sind nicht nur Edel-, sondern auch Industriemetalle, die vom Konjunkturaufschwung profitieren. Daneben sind sie unverzichtbar beim Aufbau des 5G-Netzes und der Transformation der Volkswirtschaften Richtung Klimaneutralität.

    Angesichts dieser Übermacht an Argumenten scheint das Schicksal von Gold besiegelt zu sein, oder?

    Gold erlebt kein Zins-Waterloo

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    Auf den zweiten Blick sollte die Wehrkraft von Gold nicht unterschätzt werden. Das altbekannte Muster, dass nach steigender Inflation anschließend deutliche Zins- und Renditeerhöhungen folgen, lassen die Notenbanken nicht zu. Wenn US-Notenbankchef Jerome Powell verkündet, dass es mehr als drei Jahre braucht, bis das Inflationsziel erreicht wird, weiß jeder Anleger, dass die Fed die Zins-Pferde nicht scheu machen wird. In das gleiche Horn pustet Christine Lagarde bei der EZB. Auch sie schaut über den kurzfristigen Inflationsberg hinweg, der nach Ablauf der konjunkturellen Nachholeffekte wieder zum Mittelgebirge wird.

    Und dann haben wir noch das „kleine“ Problem der apokalyptischen Überschuldung. Notenbanker müssten unter geistiger Umnachtung leiden, wenn sie mit klaren Zins- und Renditeerhöhungen den finalen Schulden-Crash auslösten.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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