Futtermittelbranche kann sich nicht länger vor Verantwortung drücken
Deutsche Umwelthilfe startet Aufruf für entwaldungsfreies Palmöl
Berlin (ots) -
- Tag des Waldes am 21. März: DUH weist auf Bedrohung der Tropenwälder durch
Verfütterung von nicht-zertifiziertem Palmöl hin
- Futtermittel-Radar der DUH sammelt bis Mai Selbstverpflichtungen für
nachhaltiges Palmöl von Produzenten, Fleisch- und Milchwirtschaft, Händlern
und Gastronomen
- Im Vergleich zu anderen Branchen stagniert Futtermittelindustrie bei nur 25
Prozent entwaldungsfreiem Palmöl
Zum Internationalen Tag des Waldes am Sonntag, den 21. März, fordert die
Deutsche Umwelthilfe (DUH), nicht-zertifiziertes Palmöl aus Futtermitteln zu
verbannen. Unternehmen, die tierische Erzeugnissen wie Eier, Milch und Fleisch
produzieren und handeln, müssen sich zur Nutzung von ausschließlich nachhaltigem
Palmöl in Futtermitteln ab 2022 verpflichten. In ihrem neuen Futtermittel-Radar
veröffentlicht die DUH Mitte 2021 die Selbstverpflichtungen der
Futtermittelproduzenten, Fleischverarbeiter, Molkereien, Händler und
Systemgastronomen. Palmöl aus unsicheren Quellen kann mit der Zerstörung von
Regenwald und Brandrodung im Zusammenhang stehen.
- Tag des Waldes am 21. März: DUH weist auf Bedrohung der Tropenwälder durch
Verfütterung von nicht-zertifiziertem Palmöl hin
- Futtermittel-Radar der DUH sammelt bis Mai Selbstverpflichtungen für
nachhaltiges Palmöl von Produzenten, Fleisch- und Milchwirtschaft, Händlern
und Gastronomen
- Im Vergleich zu anderen Branchen stagniert Futtermittelindustrie bei nur 25
Prozent entwaldungsfreiem Palmöl
Zum Internationalen Tag des Waldes am Sonntag, den 21. März, fordert die
Deutsche Umwelthilfe (DUH), nicht-zertifiziertes Palmöl aus Futtermitteln zu
verbannen. Unternehmen, die tierische Erzeugnissen wie Eier, Milch und Fleisch
produzieren und handeln, müssen sich zur Nutzung von ausschließlich nachhaltigem
Palmöl in Futtermitteln ab 2022 verpflichten. In ihrem neuen Futtermittel-Radar
veröffentlicht die DUH Mitte 2021 die Selbstverpflichtungen der
Futtermittelproduzenten, Fleischverarbeiter, Molkereien, Händler und
Systemgastronomen. Palmöl aus unsicheren Quellen kann mit der Zerstörung von
Regenwald und Brandrodung im Zusammenhang stehen.
Dazu Karoline Kickler, Palmöl-Expertin der DUH: "Die Futtermittelbranche drückt
sich seit Jahren vor ihrer Verantwortung für die Zerstörung von Tropenwäldern.
Bereits seit 2020 müsste die Branche gemäß Zielsetzung der Bundesregierung
vollständig auf nachhaltiges Palmöl setzen. Stattdessen stagniert der Anteil von
entwaldungsfreiem Palmöl in Futtermitteln bei etwa 25 Prozent. Die
Lebensmittelindustrie - die deutlich stärker im öffentlichen Fokus steht - ist
bereits bei 90 Prozent nachhaltigem Palmöl. Deshalb fordern wir jetzt die
Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette tierischer Erzeugnisse auf, sich
öffentlich zum Umstieg auf entwaldungsfreie Palmöl-Futtermittel zu bekennen und
den Wandel nicht zu blockieren."
Rund 12 Prozent des Palmölverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Fütterung
von Mast- und Legehennen, Kälbern und Schweinen. Die Futtermittelindustrie hat
damit den drittgrößten Anteil am deutschen Palmölkonsum - nach dem Energie- und
Lebensmittelsektor. Dabei stammen etwa 113.000 Tonnen Palmöl aus unsicheren
Quellen, die mit Regenwaldzerstörung zusammenhängen können.
Die Futtermittelproduzenten und verarbeitenden Unternehmen haben bei der
Umstellung keine Kostenexplosion zu befürchten: Berechnungen der DUH schätzen
den Aufpreis für zertifiziertes Palmöl bei Endprodukten auf 0,02 bis 0,6 Cent
pro Liter Milch, 10er Packung Eier oder pro Masthuhn gemäß dem Mindeststandard
des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl. Diese Kosten sollten nicht alleine
die Landwirtinnen und Landwirte tragen müssen, sondern alle Unternehmen entlang
der Lieferkette. Gemeinsame Anstrengungen sind jetzt gefragt - durch klare
Zielsetzungen und Signale der Akteure auf allen Ebenen der Verarbeitung und des
Handels.
Selbstverpflichtungen, die bis zum 10. Mai gemacht werden, gibt die DUH
öffentlichkeitswirksam in ihrem Futtermittel-Radar bekannt.
Hintergrund:
Die DUH fordert einen Wandel hin zum verstärkten Einsatz heimischer Futtermittel
und weg von Übersee-Futtermittelimporten, die zur Zerstörung immenser Flächen an
Regen- und Trockenwäldern beigetragen haben, darunter vor allem Tropenwald in
Indonesien und Malaysia. Während Soja als zentraler Treibstoff der
Massentierhaltung schrittweise durch zertifizierte Alternativen oder heimisch
produzierte Eiweiße ersetzt werden kann, eröffnen sich bei Palmöl zwei
Sofortmaßnahmen: Der Ersatz durch heimische Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl.
Außerdem können die Unternehmen umsteigen auf den Bezug zertifiziert
nachhaltigen Palmöls von lange bestehenden Plantagen, auf denen ein umwelt- und
sozialverträglicher Anbau und eine faire Einbindung von Kleinbäuerinnen und
Kleinbauern gefördert werden kann.
Links:
Mehr zu Palmöl in Futtermitteln und zur Vorlage des DUH Futtermittel-Radars:
https://www.duh.de/futtermittel-radar/
Pressekontakt:
Karoline Kickler, Projektmanagerin Naturschutz
030 2400867-896, mailto:kickler@duh.de
Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz
030 2400867-892, mailto:cyriacks@duh.de
DUH-Pressestelle:
Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, mailto:presse@duh.de
http://www.duh.de, http://www.twitter.com/umwelthilfe,
http://www.facebook.com/umwelthilfe, http://www.instagram.com/umwelthilfe
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/4867999
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
sich seit Jahren vor ihrer Verantwortung für die Zerstörung von Tropenwäldern.
Bereits seit 2020 müsste die Branche gemäß Zielsetzung der Bundesregierung
vollständig auf nachhaltiges Palmöl setzen. Stattdessen stagniert der Anteil von
entwaldungsfreiem Palmöl in Futtermitteln bei etwa 25 Prozent. Die
Lebensmittelindustrie - die deutlich stärker im öffentlichen Fokus steht - ist
bereits bei 90 Prozent nachhaltigem Palmöl. Deshalb fordern wir jetzt die
Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette tierischer Erzeugnisse auf, sich
öffentlich zum Umstieg auf entwaldungsfreie Palmöl-Futtermittel zu bekennen und
den Wandel nicht zu blockieren."
Rund 12 Prozent des Palmölverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Fütterung
von Mast- und Legehennen, Kälbern und Schweinen. Die Futtermittelindustrie hat
damit den drittgrößten Anteil am deutschen Palmölkonsum - nach dem Energie- und
Lebensmittelsektor. Dabei stammen etwa 113.000 Tonnen Palmöl aus unsicheren
Quellen, die mit Regenwaldzerstörung zusammenhängen können.
Die Futtermittelproduzenten und verarbeitenden Unternehmen haben bei der
Umstellung keine Kostenexplosion zu befürchten: Berechnungen der DUH schätzen
den Aufpreis für zertifiziertes Palmöl bei Endprodukten auf 0,02 bis 0,6 Cent
pro Liter Milch, 10er Packung Eier oder pro Masthuhn gemäß dem Mindeststandard
des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl. Diese Kosten sollten nicht alleine
die Landwirtinnen und Landwirte tragen müssen, sondern alle Unternehmen entlang
der Lieferkette. Gemeinsame Anstrengungen sind jetzt gefragt - durch klare
Zielsetzungen und Signale der Akteure auf allen Ebenen der Verarbeitung und des
Handels.
Selbstverpflichtungen, die bis zum 10. Mai gemacht werden, gibt die DUH
öffentlichkeitswirksam in ihrem Futtermittel-Radar bekannt.
Hintergrund:
Die DUH fordert einen Wandel hin zum verstärkten Einsatz heimischer Futtermittel
und weg von Übersee-Futtermittelimporten, die zur Zerstörung immenser Flächen an
Regen- und Trockenwäldern beigetragen haben, darunter vor allem Tropenwald in
Indonesien und Malaysia. Während Soja als zentraler Treibstoff der
Massentierhaltung schrittweise durch zertifizierte Alternativen oder heimisch
produzierte Eiweiße ersetzt werden kann, eröffnen sich bei Palmöl zwei
Sofortmaßnahmen: Der Ersatz durch heimische Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl.
Außerdem können die Unternehmen umsteigen auf den Bezug zertifiziert
nachhaltigen Palmöls von lange bestehenden Plantagen, auf denen ein umwelt- und
sozialverträglicher Anbau und eine faire Einbindung von Kleinbäuerinnen und
Kleinbauern gefördert werden kann.
Links:
Mehr zu Palmöl in Futtermitteln und zur Vorlage des DUH Futtermittel-Radars:
https://www.duh.de/futtermittel-radar/
Pressekontakt:
Karoline Kickler, Projektmanagerin Naturschutz
030 2400867-896, mailto:kickler@duh.de
Peer Cyriacks, Stellvertretender Leiter Naturschutz
030 2400867-892, mailto:cyriacks@duh.de
DUH-Pressestelle:
Matthias Walter, Marlen Bachmann, Thomas Grafe
030 2400867-20, mailto:presse@duh.de
http://www.duh.de, http://www.twitter.com/umwelthilfe,
http://www.facebook.com/umwelthilfe, http://www.instagram.com/umwelthilfe
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OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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