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    Hedgefonds löst Beben aus  30127  6 Kommentare Bis zu zehn Milliarden US-Dollar Schaden durch Archegos – Experte spricht von „Exzessen“

    Im Skandal um den Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital wächst die Liste der involvierten Banken weiter. Die japanische Mitsubishi Financial Group warnte vor Verlusten in Höhe von 300 Millionen US-Dollar.

    Nach Schätzungen der US-Bank JPMorgan Chase könnte sich das volle Ausmaß des Schadens Ende der Woche zeigen. Insgesamt rechne man mit fünf bis zehn Milliarden US-Dollar Schaden für die beteiligten Banken.

    Das US-amerikanische Family Office Archegos Capital hatte in den Tagen zuvor für ein Beben an den Finanzmärkten gesorgt. Weil der Fonds sich mit hochspekulativen Aktienwetten verzockt hatte, verlangten die beteiligten Banken die Hinterlegung von zusätzlichen Sicherheiten. Mit dabei: Goldman Sachs, Morgan Stanley, Credit Suisse, Nomura. Sie konnten sich mit Fondsmanager Bill Hwang nicht einigen und begannen daraufhin, große Aktienpakete aus dem Archegos-Portfolio auf den Markt zu werfen – Berichten zufolge im Gesamtwert von 20 Milliarden US-Dollar.

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    Die Aktien der betroffenen Unternehmen, darunter Discovery, Viacom CBS und der chinesische Tech-Riese Baidu gerieten durch diesen „Block Sale“ mächtig unter Druck. Am Montag gaben Credit Suisse und Nomura bekannt, dass der Deal empfindliche Auswirkungen auf die eigene Bilanz haben könnte.

    Ein weitgehend unbekanntes Unternehmen, dass die Finanzwelt ins Wanken bringt? Gemessen an der Größe der Verluste rechnen Experten derzeit nicht mit einem neuen „Lehman Moment“. Archegos handelte nach Informationen von Bloomberg mit sogenannten Contracts for Difference (CfD). Es sei deshalb gut möglich, dass Archegos selbst nie direkt Aktien an den betroffenen Unternehmen gehalten habe.

    Bill Hwang, der Mann hinter dem Kollaps, ist kein Unbekannter in der Finanzwelt. Ein Insider-Trading-Skandal führte 2012 zum Aus für seinen Hedgefonds Tiger Asia Management. Dieses Mal war kein Hedgefonds am Werk, sondern ein Family Office, ein Investment-Vehikel vermögender Privatleute. Dadurch konnte Archegos möglicherweise unter dem Radar der Finanzaufsicht fliegen.

    Die Frage, wie ein Investor allein so viel Schaden anrichten konnte, treibt die Finanzwelt seit dem Bekanntwerden des Skandals um. Elmar Baur von Fundament Capital sagte gegenüber wallstreet:online: „Grundsätzlich begünstigt das aktuelle niedrige Zinsumfeld solche Exzesse. Wenn es keine Zinsen mehr gibt, dann gehen Marktteilnehmer immer höhere Risiken ein. Und die Regulierungsbehörden erkennen die Auswirkungen meist ziemlich spät.“

    Nicht alle Banken haben so große Verluste wie Nomura und Credit Suisse angehäuft. Institute wie Goldman Sachs oder UBS haben möglicherweise mit Absicherungen größeren Schaden abwenden können.

    Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion



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