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    FOREX-Report  428  0 Kommentare Stabile Finanzmärkte – Schotten machen London nervös – Powell zur Lage

    Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2038 (06:14 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2034 im europäischen Geschäft markiert wurde.

    Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,27. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131,54. EUR-CHF oszilliert bei 1,1006.

    Es gibt an den Finanzmärkten keine neuen Erkenntnisse. Aktienmärkte sind stabil oder freundlich. Der USD bewegt sich gegen Hauptwährungen in bekanntem Fahrwasser. Die edlen Metalle konnten sich gestern gegenüber dem USD befestigen. „Übliche Kräfte“ bemühen sich aktuell, diese Bewegung einzufangen.

    Die Regierung in London ist nervös. Vor der Parlamentswahl (6. Mai) in Schottland warnte Finanzminister Sunak vor einem Unabhängigkeitsreferendum. Das Ziel des Wiederaufbaus der Wirtschaft würde gefährdet und das Land gespalten. Herr Sunak, Schottland ist ein eigenes Land. Sie meinen die Union. Die Situation ist nicht mit China/Hongkong (Staatlichkeit) vergleichbar(!). Mein Fazit ist, dass auch bei einem Sieg der SNP keine kurzfristige Dynamik in das Thema Unabhängigkeitsreferendum kommen wird. Das wäre erst mittel- oder langfristig auf der Agenda.

    Die US-Wirtschaft erholt sich laut Fed-Chef Powell. Sie sei aber noch nicht über dem Berg. Das Hochfahren der Wirtschaft nach der Pandemie brächte zunächst eine stärkere wirtschaftliche Aktivität und die Schaffung neuer Stellen mit sich. Richtig, wir reden von Aufhol- und Subventionseffekten als auch Impulsen aus der globalen Belebung. Perspektivisch werden es auch Effekte aus dem Investitionspaket.

    Powell ging auf innenpolitische Probleme ein, dass die Krise Teile der Gesellschaft unterschiedlich schwer getroffen hätte. So hätten im vergangenen Jahr etwa 14% der Weißen im Alter von 25 bis 54 Jahren ihren Job verloren verglichen mit mindestens 20% bei Schwarzen und Hispanics. Aus meiner Sicht ist das die Folge der diskriminierenden Politik der letzten Jahrhunderte in den USA. Das Problem wird sich nicht kurzfristig lösen lassen. Es ist eine Generationenaufgabe.

    Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

    Eurozone: Lieferprobleme lasten auf Verarbeitendem Gewerbe

    Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich gemäß finaler Berechnung per Berichtsmonat April auf 62,9 Punkte. Die Prognose und der vorläufige Wert lagen bei 63,3 Zählern. Hintergrund des leichten Rückgangs sind Lieferprobleme in diversen Sektoren. Zur Verdeutlichung bedienen wir uns der Grafik der Deutschen Bundesbank als „pars pro toto“ für den Auftragsbestand der Eurozone. Nachfrage ist kein Problem!

    Quelle: Deutsche Bundesbank

    USA: Lieferprobleme lasten auf Verarbeitendem Gewerbe

    Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich gemäß finaler Berechnung per Berichtsmonat April auf 60,5 Punkte. Der vorläufige Wert lag bei 60,6 Zählern. Im Vergleich zum Pendant des ISM ist der Rückgang unausgeprägt.

    Der ISM-Manufacturing Einkaufsmanagerindex sank per April von zuvor 64,7 auf 60,7 Zähler (Prognose 65,0). Auch hier ist der Hintergrund des Rückgangs mit Lieferproblemen in diversen Sektoren korreliert (globales Problem). Nachfrage ist kein Problem!

    Die Bauausgaben stiegen per Berichtsmonat März im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 1,9%) nach zuvor -0,6% (revidiert von -0,8%).

    Es ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.1690 – 1.1720 neutralisiert den positiven Bias des USD.

    Viel Erfolg!




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
    FOREX-Report Stabile Finanzmärkte – Schotten machen London nervös – Powell zur Lage Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2038 (06:14 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2034 im europäischen Geschäft markiert wurde.

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