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     158  0 Kommentare DGB kritisiert Pflegereform als Etikettenschwindel und warnt vor Lohndumping

    Osnabrück (ots) - DGB kritisiert Pflegereform als Etikettenschwindel und warnt
    vor Lohndumping

    Hoffmann: Das ist wirklich mies, was die Koalition da macht

    Osnabrück. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die vom Bundestag beschlossene
    Pflegereform als "Etikettenschwindel" kritisiert und Änderungen verlangt.
    DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
    (NOZ): "Das Gesetz kommt einer Einladung zum Lohndumping gleich und muss
    unbedingt korrigiert werden. Es besteht das Risiko, dass es zu massiven
    Unterbietungen bei den Löhnen kommt." Dies sei natürlich auch kein Zeichen der
    Wertschätzung für die Beschäftigten in der Pflege. "Das ist wirklich mies, was
    die Koalition da macht."

    Richtig wäre es nach den Worten des DGB-Vorsitzenden gewesen, sich bei
    Tarifbindungen an Flächentarifverträgen oder den Regelungen mit den Kirchen zu
    orientieren. Er kritisierte: "Jetzt wird stattdessen das regionale Tarifniveau
    zur Referenz gemacht. Da kann auch ein bestehender oder schnell noch
    ausgehandelter Dumping-Haustarifvertrag zur Anwendung kommen. Und das soll dann
    der Maßstab sein für die Erstattung über die Pflegekassen."

    Die Pflegereform sieht unter anderem vor, dass Pflegeeinrichtungen ab September
    2022 nur noch dann mit den Pflegekassen abrechnen können, wenn sie nach
    Tarifverträgen oder in ähnlicher Höhe bezahlen. Um Pflegebedürftige von
    steigenden Zuzahlungen zu entlasten, sollen sie Zuschläge bekommen.

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    Rente mit 68? DGB warnt vor "Rentenkürzungsprogramm" und mahnt Wähler, genau
    hinzusehen

    Hoffmann: Debatte noch lange nicht beendet - Plädoyer für mehr Erwerbstätigkeit
    von Frauen und für mehr Einwanderung

    Osnabrück. Der DGB erwartet trotz anderslautender Äußerungen führender Politiker
    weitere Debatten über ein höheres Rentenalter. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte im
    Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Die Rentendebatte ist
    damit überhaupt nicht erledigt. Sie wird munter weitergehen. Da darf man auch
    auf das immer noch nicht vorliegende Wahlprogramm der Union gespannt sein, denn
    in der CDU gibt es starke Kräfte, die eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit
    herbeisehnen." Entsprechender Druck komme zudem auch von den Arbeitgebern.

    Hoffmann reagierte damit auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim
    Bundeswirtschaftsministerium. Die Wissenschaftler hatten mit Blick auf die
    Rentenfinanzen unter anderem für eine Rente mit 68 plädiert.
    Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hatte dazu gesagt, derzeit stehe die
    Rente mit 67. Es sei aber auch klar, "dass wir irgendwann möglicherweise mal
    nachdenken müssen, auch Lebensarbeitszeiten zu verändern".

    Hoffmann forderte: "Alle Parteien - auch die Christdemokraten - müssen den
    Wählern klar sagen, was sie wollen, denn die Rentenfrage war immer eine zentrale
    soziale Frage." Mit Blick auf die Bundestagswahl fügte der DGB-Chef hinzu, man
    könne den Menschen nur empfehlen: "Schaut euch das Kleingedruckte genau an, wenn
    ihr eine sichere Perspektive fürs Alter haben wollt."

    Der Gewerkschafter kritisierte, der Vorschlag der Wissenschaftler sei "nichts
    anderes als ein Rentenkürzungsprogramm". Er plädierte stattdessen für
    grundlegende strukturelle Verbesserungen. "Die Frage ist: Wie aktiviere ich das
    gesamte Erwerbspotenzial, das wir in Deutschland haben?" Vor allem für Frauen
    müsse es deutliche Verbesserungen geben.

    Hoffmann forderte außerdem unter anderem, wieder mehr Langzeitarbeitslose in den
    ersten Arbeitsmarkt zu holen. Auch müsse Deutschland als Einwanderungsland
    attraktiver werden. Arbeitsmarktexperten gingen davon aus, "dass wir jährlich
    einen Einwanderungsbedarf von mehr als 300.000 Arbeitskräften haben". Es gebe
    viele Möglichkeiten, die Erwerbsquote zu erhöhen und so die Finanzen der
    Sozialversicherungen zu stabilisieren.

    Pressekontakt:

    Neue Osnabrücker Zeitung
    Redaktion

    Telefon: +49(0)541/310 207

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58964/4939699
    OTS: Neue Osnabrücker Zeitung



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