Erstes Land der Welt
Bitcoin: In El Salvador nun gesetzliches Zahlungsmittel
Als erstes Land der Welt führt El Salvador den Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Das sorgt für ordentlich Rückenwind am Krypto-Markt. Doch die Mehrheit der Salvadorianer lehnt das Bitcoin-Gesetz ab.
In dem zentralamerikanischen Staat El Salvador ist der Bitcoin ab Dienstag gesetzliches Zahlungsmittel. Ein entsprechendes Gesetz wurde bereits vor drei Monaten beschlossen. Es tritt heute in Kraft. Alle Läden und Händler müssen nun die Kryptowährung als Zahlungsmittel annehmen, sofern sie technisch dazu in der Lage sind. Auch Steuern können in Bitcoin gezahlt werden. Zudem soll auf den Tausch von Bitcoin keine Kapitalertragsteuer erhoben werden.
Der Krypto-Markt profitiert von der Positivmeldung aus dem zentralamerikanischen Zwergstaat: Innerhalb von 24 Stunden gewann der Bitcoin mehr als 1,5 Prozent dazu. Aktuell kostet eine Einheit der Digitalwährung 52.573 US-Dollar (Stand: 07.09.2021, 08:33 Uhr, CoinMarketCap):
Der Bitcoin ist die bekannteste und nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung der Welt. Sie ist nicht staatlich reguliert und basiert auf der Blockchain-Technologie – einem dezentralen und energieintensiven Computerverfahren. Wegen der sehr hohen Kursschwankungen eignet sich der Bitcoin bisher kaum als Zahlungsmittel und gilt eher als Spekulationsobjekt.
Bitcoin-Befürworter sind in El Salvador in der Minderheit. Laut einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana (UCA) lehnen 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Und: Nur 4,8 Prozent der Befragten konnten den Bitcoin korrekt als Kryptowährung definieren. Zuerst berichtete darüber die dpa.
Laut dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) belegt El Salvador beim Human Development Index (HDI) nur Platz 124 von 189. Seit 2001 wird in dem mittelamerikanischen Entwicklungsland der US-Dollar als Zahlungsmittel genutzt. Nun ist der Bitcoin neben dem US-Dollar offizielles Zahlungsmittel in El Salvador. Über den Wechselkurs des US-Dollars zum Bitcoin entscheidet allein der Markt.
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion