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    Rohstoff-Superzyklus?  14845  0 Kommentare Uran — überhitzt und überkauft oder erwartet uns ein langfristiger Bullenmarkt?

    Der Uranpreis geht aktuell durch die Decke, ähnliche Kurse gab es zuletzt vor neun Jahren. Wir haben bei Rohstoff- und Minenexperte Tobias Tretter nachgefragt, was die Gründe für diesen Uran-Boom sind.

    Der Uranpreis hat in den vergangenen vier Wochen über 60 Prozent an Wert zulegen können. Von rund 30 ging es auf über 49 US-Dollar je 250 Pfund U3O8. Zuletzt gab es dieses Preisniveau 2012. Uranaktien verzeichnen zum Teil noch nie dagewesene Kurssprünge.

    Einige Analysten sehen sogar einen Rohstoff-Superzyklus auf uns zukommen. Von einem Superzyklus wird gesprochen, wenn das Angebot mit der Nachfrage über einen längeren Zeitraum nicht mithalten kann, was dazu führt, dass die Rohstoffpreise über Jahre oder Jahrzehnte immer weiter steigen.

    Der Hauptgrund für den Uranpreisanstieg sei laut Tobias Tretter, Rohstoff- und Minenexperte der Commodity Capital AG, der Kauf von sechs Millionen Pfund Uran seit Mitte Juli von einem nordamerikanischen ETF. Dieser habe mit seinen Käufen für über 240 Millionen US-Dollar den Uranmarkt in Bewegung gebracht: "Der Uranmarkt an sich befindet sich bereits in einem Defizit und die Nachfrage nach Uran übersteigt mit 162 Millionen Pfund das Angebot um über 37 Millionen Pfund. Der zusätzliche Kauf dieses Fonds hat das Ungleichgewicht nun auf die Spitze getrieben und der Uranpreis ist angestiegen."

    Bullenmarkt voraus?

    Insgesamt habe der Fonds, so Tretter, die Möglichkeit bis zu einer Milliarde an zusätzlichem Kapital aufzunehmen und damit den Markt weiter zu verknappen: "Die bisherige Shortage [Mangel] am Markt wurde aus noch vorhandenem Inventar ausgeglichen. Dies wird nun allerdings mit dem Auftreten dieses zusätzlichen aggressiven Käufers schwieriger und wir gehen davon aus, dass der Markt vor einem längerfristigen Preisanstieg steht. Kurzfristig ist der Markt sicherlich etwas überhitzt und überkauft. Mittel- bis langfristig denken wir aber, dass der Markt vor einem neuen längerfristigen Bullenmarkt steht."

    Für Anleger sei es allerdings schwierig von diesem Trend zu profitieren, da der Markt sehr klein sei und die Volatilität damit sehr erheblich sein könne: "Massive Kursgewinne werden auch immer wieder von kurzfristigen massiven Korrekturen begleitet und es wird wichtig sein, seine Emotionen auszuschalten und strategisch gute Unternehmen zu den richtigen Zeitpunkten zu kaufen", fasst Tobias Tretter zusammen.

    Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion




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