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    Suche nach den Schuldigen  5020  4 Kommentare Wirecard CEO Markus Braun: Täter oder Opfer?

    Seit 15 Monaten sitzt der frühere Wirecard CEO Markus Braun in Untersuchungshaft. Bisher gibt es keine Anklageschrift. Und immer dringender wird die Frage: Ist der Österreicher Täter oder Opfer?

    Auf den ersten Blick ist die Sache ganz einfach. Der Betrugsfall Wirecard hat Milliardenschäden hinterlassen. Über Jahre wurde ein Geflecht von nicht existierenden Geschäften aufgebaut und auf diese Weise viel Geld in betrügerische Taschen geschleust. Da muss doch naturgemäß der Vorstandschef und Großaktionär der Skandalfirma einer der führenden Köpfe hinter den Betrug sein.

    Doch ist es im Fall Wirecard wirklich so? Der Mediendienst The Pioneer hat recherchiert und sät Zweifel an der Theorie, dass Ex-Vorstandschef Markus Braun einer der Haupt-Täter sein soll. Fünf Punkte nennt der Bericht, die dafür sprechen, dass Braun eher Opfer als Täter sein könnte und hinter dem Betrug von Wirecard im Wesentlichen der ehemalige Vorstand Jan Marsalek steckt, der bis heute untergetaucht ist.

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    Punkt 1: Kein Zeuge sieht Braun als Profiteur der Veruntreuungen. Noch nicht einmal der Hauptbelastungszeuge B. beschuldigt ihn, an den Schattenstrukturen bei Wirecard beteiligt gewesen zu sein. Dennoch führt ihn die Staatsanwaltschaft als „Bandenführer“ in ihren Unterlagen. Doch dafür fehlen offensichtlich die Belege.

    Punkt 2: Braun hatte den Recherchen zufolge keine Kenntnis davon, dass eine sogenannte „Wirecard 2.0“ aufgebaut werden sollte. In dieser neuen Struktur des Unternehmens sollte Jan Marsalek eine zentrale Rolle spielen.

    Punkt 3: Der Hauptbelastungszeuge der Staatsanwaltschaft ist der ehemalige Statthalter von Wirecard in Dubai. Der Bericht sät Zweifel, dass das dieser ein typischer Kronzeuge ist und nicht vielmehr ein Mittäter, der seine Schuld verschleiern möchte. Doch offenbar hat die Staatsanwaltschaft keinen anderen Zeugen, der Braun ernsthaft belastet.

    Punkt 4: Den Strippenzieher hinter dem Wirecard-Betrug sieht der Bericht in Vorstandsmitglied Jan Marsalek. Er führte offenbar ein Doppelleben und hatte in seiner Münchner Villa ein zweites Büro aufgebaut, dass man bei Wirecard nicht kannte.

    Punkt 5: Bis zuletzt investierte Markus Braun in Wirecard Aktien. Im Mai 2020, unmittelbar vor dem Zusammenbruch von Wirecard, verpfändete er seine privaten Immobilien, um weitere Wirecard-Aktien zu kaufen. Dem Bericht zufolge hat die Wirecard Pleite zur vollständigen Vernichtung seiner Vermögenswerte geführt.

    Der Bericht weckt glaubwürdige Zweifel an der Schuld von Markus Braun. Die Frage, ob er Täter oder Opfer ist, wird eine zentrale Frage im Wirecard-Verfahren sein. Für Anleger, die mit Wirecard-Wertpapieren Geld verloren haben, dürfte diese Frage aber nur eine Nebenrolle spielen. Sie haben gute Chancen, Schadensersatz vom langjährigen Wirtschaftsprüfer EY zu erstreiten. Die Interessengemeinschaft Widerruf bietet dazu auch ein Vorgehen auf Basis einer Prozessfinanzierung, bei dem für den geschädigten Anleger kein Kostenrisiko entsteht.


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    Roland Klaus
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    Roland Klaus arbeitet als freier Journalist und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerrufsjoker informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen, Kfz-Krediten und Lebensversicherungen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buches Wirtschaftliche Selbstverteidigung.

    Sie erreichen Ihn unter www.widerruf.info
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    Verfasst von Roland Klaus
    Suche nach den Schuldigen Wirecard CEO Markus Braun: Täter oder Opfer? Seit 15 Monaten sitzt der frühere Wirecard CEO Markus Braun in Untersuchungshaft. Bisher gibt es keine Anklageschrift. Und immer dringender wird die Frage: Ist der Österreicher Täter oder Opfer?