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    Black Swan am Black Friday?  32477  0 Kommentare Neuer Corona-Crash? Gründe für die starken Crash-Signale am Black Friday

    Wer heute in sein Depot oder auf die großen Indizes schaut, sieht viel Rot. Ist das ein zweiter Corona-Crash? Oder was geht da vor? Wir haben schnell in den Markt hineingehört.

    Wenn man die Pandemie als Grund für den Crash an diesem Freitag anführt, kommt die Frage auf: "Eigentlich müsste der Markt doch längst das Szenario 'Neue Mutation' eingepreist haben?!" Vielleicht doch nicht ganz?! Zuviel Wegdrängen und bullisher Euphemismus? Oder was steckt dahinter? Lesen Sie Erklärungsansätze von Experten.

    Auf unsere Frage, was ist Ihrer Meinung nach der Grund für die Abstürze zum Wochenende, ruft uns Peter-Thilo Hasler, Gründer und Analyst von Sphene Capital, zu: "Die vierte Corona-Welle in Deutschland in Verbindung mit Befürchtungen über eine neue Virusvariante, Unklarheiten über die Politik der neuen Bundesregierung und die Diskussion um Leitzinserhöhungen der US-Notenbank sind die Hauptgründe für den aktuellen Kursrückgang."

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    LBBW

    "Der 'Black Friday' des Einzelhandels findet nun auch an den Aktienmärkten sein Pendant. Die von südafrikanischen Wissenschaftlern entdeckte neue Virus-Variante B.1.1.529 schockt die Finanzmärkte zu Wochenschluss. Die Akteure schalten ihre Depots erst einmal auf 'risk-off', bevor sich die längerfristigen Auswirkungen von B.1.1529 beurteilen lassen und man die Fragen beantworten kann: Wirken die Impfstoffe? Wird sie die Delta-Variante verdrängen? Werden neue Einschränkungen und Grenzschließungen notwendig? - Diese Nachricht trifft auf einen ohnehin angeschlagenen DAX, der im Wochenverlauf bereits auf Zinserhöhungsspekulationen und ein den fünften Monat in Folge rückläufiges ifo-Geschäftsklima mit Kurseinbußen reagierte. Es ist zu früh, bereits Entwarnung zu geben, zumal wirkliche Schnäppchen - ähnlich wie beim diesjährigen 'Black Friday' - derzeit eher schwierig zu finden sind", so die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einem ersten Statement.

    FSG Financial Services Group

    "Hier kam einiges zusammen. Der DAX ist zuletzt aus seiner breiten Seitwärtsrange, welche zwischen 14.800 und 16.000 Punkten verläuft, nach oben ausgebrochen. Dabei blieben die Anschlusskäufe jedoch aus und anschließend fiel der Index wieder unter die Marke von 16.000 Punkten zurück. Nach einem gescheiterten Ausbruch nach oben (Fehlausbruch) ist es nicht ungewöhnlich, dass dann zunächst eine Korrektur einsetzt. Zudem war das Sentiment in den letzten Tagen sehr bullish, was wiederum als Kontraindikator eine Gegenbewegung anzeigte. Und schlussendlich hat jetzt die südafrikanische Mutation des Corona-Virus die Sorge vor erneuten Lockdowns wieder angetrieben und den Markt damit deutlich gen Süden geschickt", meint Ingmar Könighofen, Geschäftsführer der FSG Financial Services Group.

    DekaBank

    Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank, führt in erster Linie den langen Kampf gegen den Virus an: "Nach der starken Wertentwicklung in diesem Jahr führen die zunehmenden Corona-Unsicherheiten zu Gewinnmitnahmen in einem zum Jahresende hin insgesamt dünner werdenden Liquiditätsumfeld. Die Kapitalmarktrichtung wird von der Wirksamkeit von Impfstoffen und Medikamenten gegen die Virusvarianten abhängen. Ist diese gegeben, wird der Markt nach einer kurzen Schreck-Korrektur sehr schnell an seine Aufwärtsbewegung anknüpfen", so Schallmayer.

    Flossbach von Storch

    Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute, sieht ebenfalls Corona im Fokus: "Dabei spielen die Nachrichten über ein neue Coronavirusvariante sicherlich die Hauptrolle", antwortet Mayer auf unsere Fragen nach den Gründen für die Rücksetzer am Ende dieser Woche.

    pfp|Advisory

    In die gleiche Kerbe wie Schallmayer und Mayer schlägt auch Roger Peeters, Geschäftsführender Gesellschafter von pfp|Advisory: "Für den heute etwas stärkeren Rückgang ist meiner Ansicht nach als Auslöser ganz klar die Covid-Mutante B.1.1.529 verantwortlich, die Anleger rund um den Globus verunsichert. Dieser Auslöser traf auf einen Thanksgiving-bedingt eher ruhigen Börsenhandel. Darüber hinaus sind manche Anleger nach nunmehr 1,5 Jahren mit einem sehr steilen Anstieg der Börsen vielleicht auch etwas nervöser an solch Tagen", meint Peeters.

    Rheinische Fachhochschule Köln

    Harald Meisner von der Rheinischen Fachhochschule Köln spricht das an, was Börsianer überhaupt nicht mögen: Unsicherheit. "Nur eines von mir kurz: Offenbar hat die neue Virus-Variante aus Südafrika eine durchschlagende Wirkung auf die wirtschaftlichen Aussichten und viele positive Wachstumserwartungen werden hinterfragt… Es ist noch vollkommen unklar, ob die Impfstoffe dagegen wirken... ...Lockdowns drohen und ein Worst-Case-Szenario wird denkbar", so der Professor.

    Universität Hohenheim

    "Die neue Virusvariante scheint das Potenzial zu haben, die Kosten der Corona-Krise deutlich zu erhöhen. Gleichzeitig darf eine Europäische Zentralbank, die ihre zentrale Aufgabe der Sicherung der Stabilität des Geldwerts auch nur halbwegs ernst nimmt, angesichts der drastisch beschleunigten Geldentwertung auf die Verschärfung der Lage nicht mit einer noch lockereren Geldpolitik reagieren. Die Geldpolitik ist aber heute der wesentliche Treiber der hohen Aktienkurse. Die Kombination beider Effekte erklärt leicht die negative Reaktion der Aktienmärkte und lässt sie als noch recht moderat erscheinen", schließt Professor Hans-Peter Burghof vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim in Stuttgart.

    Text: Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion





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