S&P 500: Am Ende einer massiven Übertreibung? - Seite 2
Nochmal: Es ist absolut richtig, dass sich die Notenbanken mit verbalen Interventionen sowohl gegen starke Trends von Inflation als auch gegen deflationäre Tendenzen stemmen. Doch dieses Mittel der Kommunikation hat Grenzen. Und diese sind bei Inflationsraten von fast 5 % (Eurozone) bzw. über 5 % (Deutschland) und mehr (USA) inzwischen erreicht.
Und sollte die Inflation in der Eurozone zum Jahresbeginn 2022 trotz der dann aus der Statistik herausfallenden temporären Mehrwertsteuersenkung in Deutschland nicht entsprechend deutlich sinken, wird auch die EZB von ihrem Mantra zumindest ein Stück weit abrücken müssen, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
S&P 500 am Ende einer massiven Übertreibung?
Jedenfalls glaube ich, dass die Wende in der Geldpolitik dem Aktienmarkt bald noch mehr zu schaffen machen könnte. Zumal dieser in den USA nach wie vor extrem überkauft ist. Um dies noch einmal zu verdeutlichen, zeige ich nachfolgend einen langfristigen Chart des S&P 500 (Monatskerzen).
In diesem Chart ist markiert, wie sich der S&P 500 nach der Dotcom-Blase und deren Platzen ab dem Jahr 2000 mehrere Jahre lang in einer breiten Handelsspanne aufgehalten hat. Ab dem Tief vom März 2009 begann dann ein starker neuer Aufwärtstrend, der den S&P 500 aus der Handelsspanne heraus und auf neue Höchststände führte.
Zwei 5-gliedrige Aufwärtsbewegungen
Vom Herbst 2018 bis zum Frühjahr 2020 kam es dann zu einem wilden Auf und Ab, welches ich im folgenden Chart als große ABC-Korrektur nach einem 5-gliedrigen Aufwärtstrend gewertet habe. Und seit dem Tief der Welle C (Tief des Corona-Crashs) geht es mit dem S&P 500 in einem extrem hohen Tempo aufwärts. Auch diese Aufwärtsbewegung lässt sich 5-gliedrig zählen.
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Schon damit wird klar, dass hier ein Ende der Fahnenstange zu erwarten ist. Aber noch interessanter wird es, wenn man die Target-Trend-Methode ins Spiel bringt. Stapelt man nämlich die Spanne des ursprünglichen Rechtecks auf, dann hat der S&P 500 seit dem Tief vom März 2009 inzwischen ganze fünf dieser Handelsspannen durchlaufen und ist jüngst an das obere Ende des fünften Rechtecks gelangt.
Und hier hat er mit der Monatskerze des vergangenen Monats durch einen langen Docht eine Wendekerze ausgebildet (siehe auch letzter Chart unten). Diese wurde zwar bislang nicht bestätigt, das Chartbild mahnt damit aber zur Vorsicht.