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     2212  0 Kommentare Bullen - Hoffnung auf die Saison der Quartalsberichte

    Das Jahr hat für viele Akteure gänzlich unerwartet begonnen. „Zwischen den Jahren“ wurden neue Mehrjahreshochs generiert, die von äußerst schwachem Volumen getragen waren. In den ersten drei Tagen des neuen Jahres sahen Dow und S&P 500 am Stück klare Verluste bei recht hohem Volumen, der NDX schrieb sogar vier Tage in Folge rote Zahlen. Hier belasteten neben der schwachen Performance der Halbleiter vor allem Internet-Aktien, die die Rallye im vierten Quartal 2004 angeführt hatten. Die Marktbreite im Dow war in den ersten drei Tagen 2005 sogar so schlecht wie seit 1932 nicht mehr.

    Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) in den USA ist um 157.000 gestiegen. Erwartet wurden 160.000 bis 175.000 neue Arbeitsplätze nach zuvor 137.000. Die Arbeitslosenquote liegt erwartungsgemäß unverändert bei 5,4 Prozent. Das scheint vielen Akteuren zwar genug zu sein, um Angst vor weiteren Zinserhöhungen zu begründen, aber nicht genug für nachhaltige wirtschaftliche Wachstumsphantasie. Immerhin: Im vergangenen Jahr wurden in den USA 2,23 Millionen Arbeitsplätze neu geschaffen, so viel wie seit 1999 nicht mehr.

    Unterdessen berichten Wal-Mart und andere Einzelhändler über eine deutliche Steigerung der vergleichbaren Dezember-Umsätze. Das legt die Vermutung nahe, der Konsumwille des amerikanischen Verbrauchers sei weiter wenig eingetrübt.

    Der Januar-Effekt, der angefeuert durch frisches Geld normalerweise Kursphantasie weckt, ist bislang ausgeblieben. So schauen jetzt alle auf die heute anlaufende Saison der Quartalsberichte. Das Gewinnwachstum soll im Jahresvergleich 10 bis 15 Prozent betragen. Das liegt noch im Rahmen der Steigerungsrate für das Schlussquartal 2004, ist aber eben auch kein ordentlicher Zuwachs wie noch in den Quartalen zuvor. Traditionell startet die Berichtssaison mit Alcoa. Der Aluminiumhersteller wird heute „die Hosen herunterlassen“. Man erwartet einen Quartalsgewinn von 41 Cent je Aktie nach 37 Cent vor einem Jahr. Morgen folgt dann Intel. Der weltgrößte Chip-Hersteller soll 31 Cent je Aktie verdient haben, vor einem Jahr waren es 27 Cent. Beide Aktien hatten 2004 deutlich an Wert eingebüßt, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine zumindest erwartungsgemäße Gewinnentwicklung eher zu Kursaufschlägen führt. Immer vorausgesetzt, die Ausblicke der Unternehmen bleiben zuversichtlich.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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